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11.11.2016 | 13:45 | Inflationsrate 
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Inflation steigt auf höchsten Stand seit zwei Jahren

Wiesbaden - Vor allem höhere Mieten haben die Inflationsrate in Deutschland auf den höchsten Stand seit zwei Jahren getrieben.

Verbraucherpreise Entwicklung
Die Verbraucherpreise in Deutschland steigen weiter. Vor allem für Mieten müssen die Bundesbürger deutlich mehr ausgeben. Aber auch Tanken hat sich wieder verteuert. (c) proplanta
Die Verbraucherpreise stiegen im Oktober gemessen am Vorjahresmonat um 0,8 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Es bestätigte damit vorläufige Zahlen. Eine solch hohe Inflationsrate hatte es zuletzt im Oktober 2014 gegeben. In der Tendenz legen die Verbraucherpreise seit diesem Frühjahr zu. Im September hatte die Inflationsrate noch bei 0,7 und im August bei 0,4 Prozent gelegen.

Zwar dämpfen die im Jahresvergleich fallenden Energiepreise die Inflation nach wie vor. Dieser Effekt lässt aber nach: Energie war im Oktober 1,4 Prozent billiger als im Vorjahresmonat - im September hatte der Rückgang der Energiepreise noch bei 3,6 und im August bei 5,9 Prozent gelegen. Weniger ausgeben mussten Verbraucher im Oktober etwa für Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (minus 7,5 Prozent) sowie Gas (minus 3,9 Prozent). Strom dagegen verteuerte sich leicht (plus 0,9 Prozent).

Auch die Preise für Kraftstoffe stiegen wieder wegen der zuletzt höheren Rohölpreise. So verteuerten sich Superbenzin (plus 0,7 Prozent) und Diesel (plus 0,2 Prozent). Noch im September war Sprit wesentlich billiger gewesen als im Vorjahresmonat. Ohne Berücksichtigung der Energie lag die Inflationsrate bei 1,1 Prozent.

Die Preise für Nahrungsmittel blieben im Oktober unter dem Strich unverändert. Während die Preise für Waren insgesamt moderat zulegten, stiegen solche für Dienstleistungen deutlich (plus 1,3 Prozent). «Entscheidend für diese Entwicklung war die Erhöhung bei den Nettokaltmieten, da private Haushalte etwa ein Fünftel ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden», schrieben die Statistiker. Die Nettokaltmieten kletterten binnen Jahresfrist um 1,4 Prozent.

Im Vergleich zu September 2016 stiegen die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent. Trotz des jüngsten Anstiegs ist die Teuerung in Deutschland weit entfernt von dem, was die Europäische Zentralbank (EZB) für ein stabiles Preisniveau hält: Sie strebt mittelfristig für den Euroraum eine Inflation von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Dauerhaft niedrige oder gar sinkende Preise gelten als Konjunkturrisiko. Die Befürchtung: Verbraucher und Unternehmen könnten dazu verleitet werden, Kaufentscheidungen oder Investitionen in Erwartung weiterer Preissenkungen aufzuschieben. Das würde die Konjunktur abwürgen. Fachleute nennen eine solche Entwicklung Deflation.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 14.11.2016 09:05 Uhrzustimmen(78) widersprechen(110)
komisch, wir haben eine maktsättigung/überproduktion und damit verbunden einen preisverfall und könnten uns endlich eine pause gönnen, aber nein bloß nicht, schnell erhöhen die leuteschinder die fixkosten und die schinder müssen wieder ran und haben letztendlich nichts von ihrer harten arbeit - auf diese art und weise kann man ja die leute immer in trab halten
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