Deutschlands Kinder. Wie es um die rund 5,7 Millionen Sechs- bis 13-Jährigen steht, hat jetzt die aktuelle Kids- Verbraucheranalyse für das Jahr 2009 analysiert, die der Ehapa Verlag («Mickey Mouse») am Dienstag in Berlin präsentiert hat. Überraschung für die Experten: Obwohl Taschengeld und Sparguthaben im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind, setzen die Kids immer mehr auf Marken - bei Turnschuhen genauso wie bei Brotaufstrichen.
«Die Finanzkrise hinterlässt auch bei den Kindern ihre Spuren», sagte Ingo Höhn vom Ehapa Verlag bei der Präsentation der aktuellen Zahlen. Das Vermögen der Kinder sei um insgesamt fünf Prozent gesunken. Das durchschnittliche Taschengeld liegt mit 21,87 pro Monat dieses Jahr laut Studie um rund 1,40 Euro niedriger als 2008. Auch auf den Sparkonten der Kids sind mit 626 Euro im Schnitt 36 Euro weniger als noch im Vorjahr. Insgesamt stehen jedem Kind in diesem Jahr pro Kopf 1.060 Euro zur Verfügung.
Dennoch gebe es eine «Renaissance der Marke» gerade bei Getränken, Cornflakes oder süßen Brotaufstrichen, so Höhn. Kinder wünschten sich Marken weiterhin vor allem bei Sportschuhen (61 Prozent) und Jeans (54 Prozent). Beim Kinderzeitschriften- und Comic-Verlag, der die Erhebung seit 1993 jährlich durchführt, will man hierin auch Rückschlüsse auf ein neues Qualitätsbewusstsein insgesamt sehen. In den Trend passe auch der Rückgang beim Süßigkeiten-Verzehr. Noch 2002 gaben 47 Prozent der befragten Kinder an, mehrmals wöchentlich Bonbons zu essen. In der aktuellen Erhebung sind es nur noch 39 Prozent.
Der Gesundheitstrend setzt sich auch bei Getränken fort. Mit 71 Prozent täglichem Konsum hat sich die Milch als Lieblingsgetränk der deutschen Kinder durchgesetzt und das Mineralwasser (69 Prozent) abgelöst. Deutlich mehr Zuspruch finden aber auch wieder die Limonaden. «Hier hat der Bionade-Effekt sicherlich das Negativ-Image der süßen Limos etwas korrigiert», erklärte Höhn. Zuwächse gibt es laut der repräsentativen Befragung zum Medien- und
Konsumverhalten von 1627 Kindern bei der Internetnutzung. 59 Prozent der Kinder sind online - fünf Prozent mehr als noch 2008. Spielkonsolen und Handgeräte wie Gameboys oder Nintendo gehören mittlerweile in zwei Dritteln aller Kinderzimmer zum Standardinventar. (dpa)