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17.08.2009 | 16:35 | Verbraucherpreise  

Inflation sank im Juli 2009 auf minus 0,3 %

Wien - Die österreichische Inflationsrate ist im Juli 2009 auf minus 0,3 % gesunken.

Euros
(c) proplanta
Ein derart niedriger Wert war laut Statistik Austria zuletzt im August 1966 zu beobachten. Die sinkenden Teuerungsraten in den vergangenen Monaten (Juni -0,1 % revidiert, Mai 0,3 %, April 0,7 %) wurden hauptsächlich durch Treibstoff- und Heizölpreise verursacht, die im Zwölf-Monatsabstand um ein Viertel unter dem Preisniveau des Vorjahres lagen.Ohne diese Preiseffekte hätte die Juli-Inflationsrate 1,3 % betragen. Nahrungsmittel verbilligten sich sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch im Vergleich zum Vormonat Juni. Die harmonisierte, auf EU-Ebene vergleichbare österreichische Inflationsrate (HVPI) lag im Juli 2009 bei minus 0,4 %. In der Eurozone verringerte sie sich auf minus 0,7%, während sie im Durchschnitt der EU-27 bei plus 0,2 % lag.

Als Hauptpreisdämpfer wirkte im Juli 2009 die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich -6,8 %), wobei vor allem die Treibstoffe im Vergleich zum Vorjahr um 25 % billiger waren (Dieseltreibstoff -30 %, Superbenzin -18 %, Normalbenzin -17%). Die Preise für Flugtickets wurden um 16 % reduziert. Wartung und Reparaturen von PKW verteuerten sich hingegen insgesamt um 4 %. Zu durchschnittlichen Preisrückgängen von 11,9 % führten in der Ausgabengruppe "Erziehung und Unterricht" die stark gesunkenen Ausgaben für Studiengebühren (-68,6 %). Auch von den Nahrungsmitteln kam ein preisdämpfender Effekt, sie waren im Schnitt um 0,5 % billiger als im Vorjahr. Insbesondere die Preise für Obst (-11 %) sowie  für Molkereiprodukte und Eier (insgesamt -3 %) haben deutlich nachgegeben, wobei jene für Vollmilch um 7% und für Butter sogar um 13% gesenkt wurden.

Größter Preistreiber im Jahresabstand war die Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (+3,4 %), was überwiegend durch teurere Versicherungsleistungen verursacht wurde. In der Ausgabengruppe "Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses" (+2,8 %) stiegen vor allem Preise für Möbel, Innenausstattung und Bodenbeläge. Durchschnittliche Teuerungen von 1 % verzeichnete die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie". Ausschlaggebend dafür waren Preisanstiege bei der Instandhaltung von Wohnungen (+5,2 %). Haushaltsenergie verbilligte sich insgesamt um 5,5 %, wobei die starken Preisreduktionen bei Heizöl (-41 %) durch Verteuerungen für Strom (+4 %) und Gas (+9 %) nicht kompensiert wurden. 


Nahrungsmittelpreise auch gegenüber Juni 2009 gesunken 

In der Kurzfrist-Analyse (Vergleich Juli 2009 gegenüber Vormonat Juni) erwies sich die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (-11,7 %) als Hauptpreisdämpfer, was allerdings auf den Sommerschlussverkauf zurückzuführen ist. Weiterhin rückläufig waren die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (-0,4 %). Hauptverantwortlich dafür waren Verbilligungen bei Obst um durchschnittlich 4 % (Äpfel -9 %, Pfirsiche/Nektarinen -24 %, Trauben -13 %) sowie bei Gemüse um 2 % (Kartoffeln -8 %, Paprika -10 %, Karotten -14 %). Fleisch und Fleischwaren blieben preisstabil (Faschiertes -4 %, Karree +2 %).

Als starker Preistreiber fungierte im Monatsabstand die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (+2,3 %), was fast ausschließlich durch saisonbedingte Verteuerungen bei Pauschalreisen (+9,1 %) verursacht wurde. Durchschnittliche Preisanstiege von 1,5 % wurden im traditionellen Urlaubsmonat Juli auch in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" verzeichnet, wofür höhere Preise für Beherbergungsdienstleistungen verantwortlich waren.


Quelle: Lebensministerium Österreich
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