Diese aus Sicht der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) besorgniserregende Feststellung geht aus dem aktuell von der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (
BLE) veröffentlichten Evaluations- und Erfahrungsbericht für das Jahr 2016 hervor.
Während die Verwendung von
Biodiesel aus
Rapsöl laut BLE-Bericht in den letzten Jahren bei etwa 1,2 Mio. Tonnen stagnierte und sich vor allem der Anteil von Palmöl rückläufig entwickelte, nahm der Anteil von Biodiesel aus gebrauchten Speiseölen (Used Cooking Oil Methyl Ester - UCOME) stetig zu. Als Ursache sieht die
UFOP vorrangig die 2015 eingeführte Treibhausgas-Minderungsverpflichtung und den hiermit ausgelösten Wettbewerb um die THG-Minderungseffizienz. Diese Umstellung hatte die UFOP als Alleinstellungsmerkmal in der
Bioökonomie zur Nutzung nachwachsender
Rohstoffe und als richtungsweisend für die Dekarbonisierung der Wirtschaft insgesamt grundsätzlich begrüßt.
Die deutschen Ölmüller müssen infolge der aktuellen Entwicklung verstärkt auf den Export von Rapsöl setzen. Die Rapsölexporte Deutschlands erreichten im Wirtschaftsjahr 2016/17 daher ein Rekordhoch. Mit rund 1,2 Mio. Tonnen wurden knapp 13 % mehr ins Ausland verkauft als 2015/16. Fast 92 % der Ausfuhren gingen in andere EU-Staaten.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Auswertung erinnert der Verband an die Forderung, dass diese absehbare und gewünschte Entwicklung durch eine Erhöhung der THG-Minderungsverpflichtung kompensiert werden muss. Denn die durch den BLE-Bericht belegte Rohstoffeffizienz ermöglicht schon heute mehr
Klimaschutz im Verkehrssektor. Dieses Potenzial müsse ausgeschöpft werden. Die UFOP weist darauf hin, dass auch Abfallöle als Ressource endlich sind und deshalb hohe Anforderungen an die Qualität der Zertifizierung gestellt werden müssten, damit Abfallöle und -fette nicht an andere Stelle einer Verwendung entzogen werden, die wiederum durch fossile Quellen gedeckt werden müsse.