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08.03.2013 | 08:32 | Weltfrauentag 

Frauen in der Landwirtschaft

Bonn - Keine Frage, ohne die Mitarbeit seiner Ehefrau würde manchem Landwirt die Arbeit über den Kopf wachsen.

Landfrau
(c) proplanta
Denn Frauen spielen eine völlig andere - unterschätzte - Rolle, als es zum Beispiel der RTL-Quotenrenner „Bauer sucht Frau" weiß machen will.

Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) anlässlich des Weltfrauentages am 8. März mitteilt, könnte die europäische Landwirtschaft ohne die Präsenz und das Engagement der Landfrauen kaum existieren. Ob Betriebsleiterinnen, Ehepartnerinnen, Familienangehörige oder einfache Arbeitnehmerinnen - Frauen seien auf allen Feldern zu Hause. In Deutschland liege die Frauenquote an allen Arbeitskräften in der Landwirtschaft bei rund 30 %. Der Frauenanteil an den Betriebsinhabern betrage dagegen weniger als 10 %. Dies liegt nach Ansicht des RLV höchstwahrscheinlich daran, dass die Landwirtschaft immer noch als männlich dominierter Bereich gilt, in dem die Arbeit von Frauen wenig wahrgenommen wird.

Dabei wird nach RLV-Angaben der weitaus größte Teil der landwirtschaftlichen Betriebe vom Ehepaar partnerschaftlich als Familienbetrieb geführt, in dem die Frauen eine zunehmend wichtigere Bedeutung haben. Denn abgesehen von der reinen arbeitswirtschaftlichen Betrachtung seien die Frauen in ihrer Rolle als Partnerin eine nahezu unersetzliche Bereicherung bei vielen Aufgaben. So seien Frauen auf den Höfen sowohl als Beraterin, Schriftleiterin und Finanzverwalterin, als auch als zuverlässige und verantwortungsvolle Fachkraft, sei es in der Pflanzenproduktion oder in der Tierhaltung tätig. Und gerade die Frauen stellten häufig ihr flexibles Organisationstalent unter Beweis und zeigten Ideenreichtum, Ausdauer, eine große Portion Gelassenheit sowie das Gespür für das Machbare.

Darüber hinaus habe der Strukturwandel in den vergangenen Jahren einen Prozess in Gang gebracht, der die Rolle der Frau in der Landwirtschaft weiter aufwertet, betont der RLV. Denn wenn mit der „normalen" Landwirtschaft nicht mehr genug Geld verdient werden könne, seien es häufig die Frauen, die sich um eine Anpassung an die veränderten Rahmenbedingungen bemühten. Sie suchten in der Regel nach neuen Einkommensmöglichkeiten für den Betrieb, engagierten sich bei der Direktvermarktung der Produkte und suchten Möglichkeiten in sozialen und betreuenden Diensten sowie beim Angebot „Urlaub auf dem Bauernhof".

Gerade bei einer Einkommenskombination im landwirtschaftlichen Unternehmen hätten sich die Frauen mit ihren persönlichen Stärken und Fähigkeiten oft als erfolgreiche Pioniere erwiesen. Nach Ansicht des RLV beweise dies alles, dass die Mitarbeit der Bäuerinnen auf den Betrieben unverzichtbar ist. Durch ihren Arbeitseinsatz leisteten die Bäuerinnen einen entscheidenden Beitrag zum Betriebserfolg. (RLV)
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