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02.03.2021 | 00:02 | Süßwarenhersteller 

Haribo beendet Verkaufsverhandlungen: Aus für Werk in Sachsen

Wilkau-Haßlau - Das einzige Haribo-Werk in Ostdeutschland steht endgültig vor dem Aus.

Haribo
Haribo-Werk in Ostdeutschland vor dem Aus. (c) proplanta
Für die Immobilie in Wilkau-Haßlau bei Zwickau habe sich kein Käufer gefunden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Deswegen wurden die Verkaufsverhandlungen beendet. Nun solle das Gespräch mit der Stadtverwaltung gesucht werden, «um das Gelände anderweitig zu entwickeln», hieß es. «Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten und sehr bitter für die Region», erklärte Thomas Lißner von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Es sei allein Haribo anzukreiden, dass es für den Standort keine Zukunft gebe.

Seit Ende 2020 ruht die Produktion in dem Werk. Haribo hatte die Schließung mit immensen Investitionen begründet, die dort nötig seien. Den Angaben zufolge hatten mehrere Interessenten angeklopft, aber keiner ein Angebot für das Areal abgegeben. Zuletzt hatten Gespräche mit dem Konkurrenten Katjes Hoffnung auf eine Zukunft der Süßwarenproduktion am Standort genährt.

Das Gelände solle künftig «im Sinne der Bürger» genutzt werden, erklärte der Geschäftsführende Gesellschafter von Haribo, Hans Guido Riegel. «Ökonomische Interessen unsererseits stehen dabei ausdrücklich nicht im Vordergrund.» Riegel verwies auf den Sozialplan für die 119 betroffenen Beschäftigten. Knapp 80 hätten bereits eine neue Arbeit gefunden oder gingen in den Ruhestand.

Riegel: «Wir sind aufgrund der positiven Lage am Arbeitsmarkt in der Region sehr zuversichtlich, dass wir zeitnah die meisten Mitarbeitenden wieder in neue Anstellungen bringen - das zeigt die Entwicklung der letzten beiden Monate sehr deutlich.» Kündigungen seien bereits ausgesprochen und würden für einen Teil der Belegschaft Ende März wirksam, hieß es.

In Wilkau-Haßlau wurden schon zu DDR-Zeiten Gummibären & Co produziert, 1990 übernahm Haribo das Werk. Als der Goldbären-Produzent im November seine Schließungspläne öffentlich machte, folgte eine Protestwelle: Mehrere Demonstrationen, eine Online-Petition, auch der Bundestag befasste sich mit dem Fall.
dpa
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