Das kündigte der Landrat des Kreises Wesel, Ansgar Müller, am Freitag in Wesel an. Die Zahl der positiv auf das Virus Getesteten im Unternehmen sei bis zum Freitag allerdings nur noch leicht gestiegen, sagte Müller: Sie wuchs von 62 am Donnerstag Gemeldeten um drei Betroffene auf 65 Infizierte Stand Freitag.
«Wir haben vorläufig eine etwas entspanntere Situation», sagte Müller. Hinzu kommen 17 Infizierte, die bei einem früheren Test erkannt worden waren.
«Zurzeit handelt es sich nach unserem jetzigen Kenntnisstand jedenfalls um ein lokal begrenztes Ausbruchsgeschehen, wie wir es immer mal wieder an bestimmten Stellen haben werden», erklärte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (
CDU) auf Nachfrage.
Alle rund 275 Beschäftigten mit Ausnahme von 17 Urlaubern in dem Unternehmen seien nun durchgetestet, sagte der Gesundheitsdezernent des Kreises, Michael Maas.
Nun würden Kontaktpersonen von Infizierten systematisch mit Reihentests untersucht. Dazu würde die Zahl der beauftragten Mitarbeiter verdoppelt. Dabei seien in einem benachbarten Fleischbetrieb von Öztas bereits zwei weitere positive Fälle registriert worden. Der Namen dieses Unternehmen wurde nicht genannt. Rund 250 Infizierte und Angehörige seien in Quarantäne.
Das Unternehmen Öztas kooperiere vorbildlich, sagte Maas. Die Mitarbeiter seien beim Unternehmen fest angestellt und wohnten nicht in Massenunterkünften. Nach Corona-Ausbrüchen bei den Branchengrößen
Westfleisch und Tönnies waren die Arbeitsbedingungen dort in den Fokus gerückt.
Auch das Unternehmen Öztas betonte die enge Zusammenarbeit mit den Behörden. Eine auf das Virus getestete Kernmannschaft arbeite am Freitag noch, dann beginne die Schließung, sagte eine Öztas-Sprecherin. Schon am Mittwoch war nach Bekanntwerden der ersten 17 positiven Tests der
Betrieb weitgehend eingestellt worden.
Über die Ursache des Ausbruchs gebe es vorerst nur Vermutungen, sagte Landrat Müller. Möglich sei ein technischer Fehler in einer Lüftungsanlage in Kombination mit den niedrigen Temperaturen in der Fleischproduktion. Dies müsse untersucht werden. Die sogenannte 7-Tages-Inzidenz hatte der Kreis mit 15,4 (Stand Donnerstag) angegeben.
Ein neuerer Wert sei noch nicht zu erfassen, da unklar sei, wie viele Betroffene im Kreisgebiet wohnen, sagte Müller. Aber der Kreis sei vom
Schwellenwert 50 weit entfernt. Kreisbewohner müssten nicht mit Urlaubsbeschränkungen rechnen und es seien auch keine Massentests geplant.