Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.01.2016 | 14:39 | Zukermarkt 

Katjes verlangt Schadenersatz wegen überhöhter Zuckerpreise

Mannheim - Musste Katjes Lakritz und Fruchtgummi jahrelang zu teuer produzieren, weil die drei Großen der Zuckerbranche überhöhte Rechnungen stellten?

Überhöhte Preise für Zucker?
(c) abcmedia - fotolia.com
Mit einem Streit über Transportkosten und Preise hat am Freitag ein Schadenersatz-Prozess gegen drei Zuckerhersteller in Mannheim begonnen.

Das Süßwaren-Unternehmen Katjes aus Emmerich am Niederrhein verlangt von ihnen insgesamt rund 37 Millionen Euro Entschädigung wegen Kartellbildung. Preisabsprachen sind in der EU illegal, weil sie auch die Kosten für die Verbraucher künstlich erhöhen können.

Das Bundeskartellamt hatte gegen die Beklagten Südzucker, Nordzucker und Pfeifer & Langen (Diamant-Zucker) Bußgelder von zusammen 280 Millionen Euro verhängt. Sie sollen über Jahre hinweg Verkaufsgebiete, Quoten und Preise abgesprochen haben. Die Beklagten bestritten bei der mündlichen Verhandlung, dass Katjes ein Schaden entstanden sei. Eine Entscheidung soll am 22. April fallen.

Der Katjes-Anwalt signalisierte dem Vorsitzenden Richter Andreas Voß, dass die Klägerseite zu Vergleichsverhandlungen bereit sei. Die Verteidiger der beklagten Unternehmen schlossen das jedoch aus.

Katjes verwies darauf, dass große Mengen Zucker zum EU-Interventionspreis von rund 633 Euro pro Tonne profitabel an Händler verkauft worden seien, das Unternehmen aber 700 Euro und mehr habe zahlen müssen. Die Gebietsaufteilung der drei Marktführer habe Wettbewerb und günstigere Preise verhindert.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Russland verbietet vorerst Zuckerexporte

 Weißzuckerfuture schmiert ab

 Südzucker verzeichnet deutlichen Ergebnisrückgang

 Londoner Terminbörse: Zuckerfuture auf Erholungskurs

 Nordzucker schließt schwierige Kampagne ab

  Kommentierte Artikel

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa