Mit einem Streit über Transportkosten und Preise hat am Freitag ein Schadenersatz-Prozess gegen drei Zuckerhersteller in Mannheim begonnen.
Das Süßwaren-Unternehmen Katjes aus Emmerich am Niederrhein verlangt von ihnen insgesamt rund 37 Millionen Euro Entschädigung wegen Kartellbildung. Preisabsprachen sind in der EU illegal, weil sie auch die Kosten für die Verbraucher künstlich erhöhen können.
Das Bundeskartellamt hatte gegen die Beklagten
Südzucker,
Nordzucker und Pfeifer & Langen (Diamant-Zucker) Bußgelder von zusammen 280 Millionen Euro verhängt. Sie sollen über Jahre hinweg Verkaufsgebiete, Quoten und Preise abgesprochen haben. Die Beklagten bestritten bei der mündlichen Verhandlung, dass Katjes ein Schaden entstanden sei. Eine Entscheidung soll am 22. April fallen.
Der Katjes-Anwalt signalisierte dem Vorsitzenden Richter Andreas Voß, dass die Klägerseite zu Vergleichsverhandlungen bereit sei. Die Verteidiger der beklagten Unternehmen schlossen das jedoch aus.
Katjes verwies darauf, dass große Mengen Zucker zum EU-Interventionspreis von rund 633 Euro pro Tonne profitabel an Händler verkauft worden seien, das Unternehmen aber 700 Euro und mehr habe zahlen müssen. Die Gebietsaufteilung der drei Marktführer habe Wettbewerb und günstigere Preise verhindert.