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31.03.2020 | 09:32 | Nach Wurstskandal 
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Wilke-Geschäftsführer klagt gegen Staatsanwaltschaft

Twistetal/Kassel - Der Geschäftsführer des in einen Fleischskandal verwickelten Wurstherstellers Wilke wehrt sich juristisch gegen Äußerungen der Staatsanwaltschaft Kassel.

Wilke Klage Staatsanwaltschaft
Geschäftsführer des Wurstherstellers Wilke geht juristisch gegen Äußerungen der Staatsanwaltschaft Kassel vor. (c) proplanta
Er klage in einem Eilverfahren auf Unterlassung, sagte ein Sprecher des Verwaltungsgerichts (VG) Kassel auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Dabei gehe es um Aussagen einer Justizsprecherin, der insolvente Wursthersteller habe laut Ermittlungen möglicherweise auch abgelaufene Produkte verkauft. Da es um die Äußerungen einer Amtsperson gehe, sei das Verwaltungsgericht zuständig. Wann die Richter entscheiden, stehe noch nicht fest. (Aktenzeichen 5L397/20.KS)

Außerdem laufe ein weiteres Verfahren in Sachen Wilke: Die Firma wehre sich weiter gegen die durch den Landkreis Waldeck-Frankenberg angeordnete Verbrennung eines Kühlmittels in dem Betrieb. Das Ammoniak war bei der Stilllegung von Wilke vernichtet worden.

Die Firma will laut VG prüfen lassen, ob die Anordnung rechtswidrig war, um die Kosten für die Entsorgung nicht tragen zu müssen (Aktenzeichen 7 K 2832/19.KS). Am Freitag war das VG Kassel noch davon ausgegangen, dass keine weiteren Verfahren im Fall Wilke anhängig seien.

Anfang Oktober war der nordhessische Wursthersteller Wilke von Behörden geschlossen worden. In seinen Wurst-Waren waren Listerien nachgewiesen worden. Die Keime können bei geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich sein. 37 Krankheitsfälle, darunter drei Todesfälle, werden mit Wilke in Verbindung gebracht.

Die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt gegen den Geschäftsführer, die stellvertretende Geschäftsführerin und den Produktionsleiter unter anderem wegen fahrlässiger Tötung, Körperverletzung und gewerbsmäßigen Betrugs.
dpa/lhe
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Kommentare 
Dr. Gero Beckmann, Fachtierarzt für Mikrobiologie schrieb am 31.03.2020 19:47 Uhrzustimmen(6) widersprechen(2)
Bitte nicht falsch verstehen, es geht mir nicht um eine Relativierung des Falles Fa. Wilke. Dort scheint viel falsch gelaufen zu sein....Aber man vergleiche die Reaktionen mal mit möglichen Versäumnissen von Amtspersonen und Politikern in derzeitigen Corona-Krise: aus epidemiologischen Gründen war es m.E. unverantwortlich, noch vor gut 14 Tagen, als allen - allen - klar war, was auf uns zu rollt, noch die bayerische Kommunalwahl durchzuführen. Wer hat die Wahlvorstände und -helfer, wer die Risikogruppen unter den Wählern systematisch geschützt? Niemand. Sicher auch nicht unser bayerischer John Wayne, der wie immer breitbeinig und unpräzise schwadronierend durch die Krise "führt". Nein, der Gesamtsieg musste noch eingefahren werden. Eigentlich genug Stoff, um Ermittlungen wegen Pflichtversäumnissen aufzunehmen. Findet sich kein Rechtsanwalt?
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