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02.11.2007 | 14:50 | Milchquote  

23. Milchquotenbörse: Quotenpreis auf Tiefststand gesunken

Berlin - Bei der 23. Milchbörse am 2. November 2007 ermittelte der Deutsche Bauernverband (DBV) einen gewogenen Quotenpreis für Deutschland von 35 Cent/kg.

Milchbörse 2007
(c) proplanta
Gegenüber dem letzten Handelstermin ist dieser um 4 Cent/kg (10 Prozent) gesunken. Damit stellt dieser einen historischen Tiefststand seit Einführung der Börse dar. Für den Übertragungsbereich West wurde ein Handelspreis von 37 Cent/kg errechnet. Auch dieser ist der niedrigste seit Börseneinführung. Im Vergleich zum Julitermin ist er um 5 Cent/kg gefallen. Der Handels­preis für den Übertragungsbereich Ost lag bei 25 Cent/kg und ist damit im Vergleich zum letzten Handelstermin um 2 Cent/kg gestiegen.
 
Insgesamt wurden rund 132  Millionen Kilogramm Milchquote gehandelt. Im Gegensatz zum letzten Handelstermin ist diesmal das Gesamtangebot an Milchquote mit rund 188 Millionen Kilogramm deutlich höher als die nachgefragte Milchquote mit 162 Millionen Kilogramm (Julitermin: Angebot 265 Millionen Kilogramm, Nachfrage 365 Millionen Kilogramm). Es wurden deutlich weniger Milchquoten nachgefragt als im langjährigen Vergleich.
 
Die Auswertung des Übertragungsbereiches West zeigt, dass in einigen Regionen wesent­lich mehr Milchquote angeboten als nachgefragt wurde. Insbesondere in Hessen (fast das Vierfache), Baden-Württemberg sowie Rheinland-Pfalz (fast das Zweieinhalbfache) lag das Angebot über der Nachfrage. Im Übertragungsbereich West stellte nur Bayern eine Aus­nahme dar, wo die Nachfrage leicht höher war als das Angebot. Die Anzahl der Nachfrager erreichte seit Börseneinführung einen der niedrigsten Werte. Von den 5.797 Gesamtnach­fragern konnten 4.995 (86 Prozent) erfolgreich Quote kaufen. Von den insgesamt 4.120 Anbietern konnten 2.999. (73 Prozent) ihre Milchquote erfolgreich veräußern. Die Anzahl der Anbieter lag im Mittel der letzten Jahre.
 
Die Auswertung der Milchquotenzugänge oder Abgänge der einzelnen Übertragungsstellen des Übertragungsbereiches West zeigt eine deutliche Quotenwanderung in Richtung Bayern mit rund 22 Millionen Kilogramm. Aber auch die Übertragungsstelle Niedersachsen (Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg) konnte ein Plus von rund 749.000 Kilogramm verzeichnen. Damit hat sich der Trend des letzten Börsentermins umgekehrt, in dem deutlich mehr Quote in den Norden gegangen ist. Auch in Ländern wie Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben die Nachfrager ca. 80 Prozent ihrer nachgefragten Milchquote kaufen können. Dies verdeutlicht nochmals die erheblichen Unterschiede zwischen der Angebots- und Nachfragemenge in diesen Übertragungsstellen.
 
Nach Auffassung des Deutschen Bauernverbandes steht dieser Börsentermin eindeutig im Zeichen des Milchquotenendes zum 31. März 2015. Der deutliche Angebotsüberhang und  die gesunkenen Quotenpreise sind die klaren Anzeichen dafür, dass sich die Milcherzeuger auf ein Ende der Milchquotenregelung einstellen. Wichtig aus Sicht der aktiven Milch­erzeuger ist auch, dass sich aus dem Gleichgewichtspreis von 37 Cent/kg für den Über­tragungsbereich West ein Übernahmepreis für auslaufende Quotenpachtverträge von 25 Cent/kg ergibt (falls keine Einigung zu einem niedrigeren Preis erzielt wird). Dieser Über­nahmepreis gilt für Milchquotenpachtverträge, die Ende März 2008 enden. (DBV)
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