Trockenheitsbedingt hatten besonders Neuseeland (-12,8 %) und Australien (-7,4 %) weniger Milch. In den USA lagen die Anlieferungen 0,1 % unter Vj. Argentinien lag im ersten Quartal 10,6 % unter Vj.
Auch in der EU war die
Milchanlieferung im ersten Halbjahr in Folge ungünstiger Witterung, schlechter Grundfutterqualitäten und hoher Kraftfutterpreise mit -2,0 % rückläufig, wobei besonders das Vereinigte Königreich (-4,4 %), Frankreich (-2,9 %) und Irland (-3,7 %) weniger erzeugten. Aber auch in Italien (-6,4 % in den ersten vier Monaten) ging die
Milchproduktion zurück. In Zentraleuropa stiegen dagegen die Anlieferungen (Niederlande: +2,3 %, Deutschland: +1,1 %).
Die
EU-Kommission erwartet für die zweite Jahreshälfte 2013 wegen sinkender Kraftfutter- und attraktiver Milchpreise einen Ausgleich des bisherigen Rückgangs und 2014 einen Produktionsanstieg um 1,5 %.
Am Weltmarkt zeigt sich die Stimmung seit Mitte Juni wieder optimistisch. Der alle zwei Wochen stattfindende Global Dairy Trade Tender in Neuseeland hat sich nach einigen Abschlägen im Mai und Anfang Juni stabilisiert und Mitte Juli wieder mit knapp 5 % ins Plus gedreht.
Der niederländische Spotmarktpreis liegt aktuell mit 42,5 ct/kg (4,4 % Fett, frei Molkerei) knapp unter der Spitze von 44 ct/kg Ende Juni. Am italienischen Spotmarkt haben sich die Preise von März bis Mitte Juli kontinuierlich von 40,7 auf 46,5 ct/kg frei Abnehmer entwickelt. Den saisontypischen Einbruch gab es wegen der niedrigen italienischen Eigenproduktion nicht. Zuletzt gaben die Preise im Juli um 1 ct/kg nach.
In Deutschland haben sich die höheren Erlöse im April und Mai noch nicht in vollem Umfang in steigenden Milcherzeugerpreisen niedergeschlagen. Der Kieler Rohstoffwert, der die Eckverwertung frei Molkerei aus der Butter- und Magermilchpulverherstellung abbildet, lag im Juni mit 43,1 ct/kg rund 6 ct/kg über den Auszahlungsleistungen der Molkereien. Im Mai wurden in Deutschland 35,9 ct/kg (+5,5 ct/kg gg. Vj.), in Baden-Württemberg 35,4 ct/kg (+5,1 ct/kg gg. Vj.) und in Bay-ern 36,1 ct/kg ausbezahlt. Für Juni wird für Baden-Württemberg ein Erzeugerpreis von 36,4 ct/kg erwartet.
Der deutsche Preis für Bio-Milch lag im Juni bei 44,5 ct/kg (bei 4,2 % Fett). Für die kommenden Monate werden weitere Steigerungen erwartet.
Die Butterpreise am Weltmarkt haben sich nach der Spitze im Mai bei 4,40 $/kg auf hohem Niveau stabilisiert. In Deutschland sind die Preise seit Jahresanfang um über 20 % auf 4,17 €/kg für geformte Markenbutter angestiegen. Die 70 ct/kg höheren Preise in den ab Mai geltenden Abschlüssen mit dem Handel haben sich im Mai und Juni mit -11 % deutlich auf die Nachfrage privater Verbraucher ausgewirkt, wobei deutsche Butter sogar mit fast -20 % stark betroffen ist. Bei ebenfalls hohen Rahmpreisen ist hier eine Beruhigung zu erwarten.
Auch der Magermilchpulvermarkt hat sich in den vergangenen Monaten auf dem erreichten Niveau von 3,17 €/kg für Lebensmittelware und 3,02 €/kg für Futterware stabilisiert. Der Weltmarkt liegt im Juli mit 4,13 $/kg ebenfalls auf Mai-Niveau.
Der Käsemarkt zeigt sich dank der weiterhin guten Absatzzahlen und niedrigen Bestände weiter fest. Emmentaler notiert aktuell bei 5,23 €/kg, Gouda und Edamer konnten weiter auf 3,51 €/kg zulegen. Das erreichte Niveau reicht nicht immer für wettbewerbsfähige Auszahlungspreise.
Von den privaten Haushalten wurde im zweiten Quartal 2013 deutlich weniger Milchprodukte nachgefragt (Butter: -8,5 %, Konsummilch und Milchgetränke: -5,1 %, Käse: -2,3 %). Der Markt wir derzeit also stärker vom Export getragen. Dennoch deuten alle Faktoren darauf hin, dass der
Milchmarkt auch in den nächsten Monaten stabil bleiben dürfte.
Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd