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08.04.2009 | 17:20 | Milchmarkt 

Absatzkrise gefährdet Existenzen

Bonn - Die Absatzkrise auf den Märkten für Milch und Milchprodukte und der damit einhergehende Verfall der Preise erfordert schnelle und unbürokratische Hilfen für die Milchbauern.

Milchabsatz 2009
(c) proplanta
Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) in Bonn mitteilt, entspanne sich die Lage für die Milcherzeuger nicht, obwohl die Milchproduktion in Europa in den letzten Monaten rückläufig gewesen wäre. Grund sei der zurückgehende Absatz. Die Erzeugerpreise drohten damit auf historische Tiefstände zu fallen, die Existenz vieler Milcherzeuger sei akut gefährdet. Verständlicherweise wachse der Frust auf den Höfen.

Der RLV fordert daher schnellstmöglich Maßnahmen, um dem drohenden Liquiditätsengpass zu begegnen. Hierzu zähle etwa eine schnelle Genehmigung von zinsverbilligten Darlehen, die über die Landwirtschaftliche Rentenbank abgewickelt werden können. Der Verband appelliert in diesem Zusammenhang auch an die Banken, den verlässlichen Partner Landwirtschaft in Krisenzeiten nachhaltig zu unterstützen. Darüber hinaus müssten die normalerweise für den Herbst/Winter vorgesehenen EU-Direktzahlungen auf den Sommer vorgezogen werden. Gerade zur Frühjahrsbestellung und den damit verbundenen Kosten seien die Landwirte auf unbürokratische Hilfen angewiesen.

Zugleich bekräftigt der RLV seine Forderung, endlich die unfaire Dieselbesteuerung in Deutschland aufzugeben und auf ein europäisches Niveau zu senken. Durch eine schnelle Entscheidung in dieser Sache könnten die Betriebe erheblich von Kosten entlastet werden. Zudem sei das Bundesfinanzministerium gefordert, eine steuerliche Risikoausgleichrücklage einzuführen. Durch dieses Instrument könnten die Betriebe in besseren Zeiten Rücklagen bilden, auf die in wirtschaftlich angespannten Zeiten zurückgegriffen werden könnten. Mittelfristig seien die Probleme auf dem Milchmarkt aber nur mit einer höheren Wertschöpfung für Milch und Milchprodukte zu lösen. Damit endlich faire Marktbedingungen herrschten, sei das Bundeskartellamt gefordert, die derzeitige Marktdominanz des hoch konzentrierten Lebensmitteleinzelhandels zu überprüfen, so der RLV. (rlv)
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