Den Quotenerhöhungen um 2,0 beziehungsweise 2,5 Prozent ist das Milchaufkommen nicht in vollem Umfang gefolgt. Nach jüngsten Hochrechnungen der
ZMP dürfte die gesamte Anlieferungsquote in Deutschland mit 28,76 Millionen Tonnen Milch zu rund 99 Prozent ausgeschöpft worden sein. Die Angaben sind aufgrund von Umstellungen in der Erhebungssystematik noch mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. So könnte die Quotenausnutzung unter Umständen auch höher als 99 Prozent ausfallen, sie wird aber unter der 100-Prozent-Marke bleiben.
Mehr Milch im ersten QuartalNach den Daten aus der Schnellberichterstattung der ZMP lieferten die deutschen Milcherzeuger im März mehr Milch an als im Vorjahr, vor allem in der zweiten Monatshälfte. Im Gegensatz zu den Vorjahren wurden die Anlieferungen in den letzten Tagen des Quotenjahres nicht gedrosselt, da sich keine Überlieferungen abzeichneten. Auch im Februar wurden die Vorjahresmengen im Tagesdurchschnitt wieder übertroffen, nachdem im Januar geringfügig weniger abgeliefert worden war als im Vorjahresmonat.
Fettkorrektur insgesamt niedriger als 2007/08Im ersten Quartal 2009 haben sich außerdem die Fettgehalte in der Anlieferungsmilch im Durchschnitt wieder erhöht, so dass die Fettkorrektur wieder etwas stärker zu Buche schlägt als in den Vormonaten. Im Quotenjahr 2008/09 insgesamt fiel die Fettkorrektur aber um etwa 50.000 Tonnen niedriger aus als im vorherigen, da die Fettgehalte von Mai bis November 2009 im Vergleich zu den Vorjahren deutlich reduziert gewesen waren.
Die
Milchanlieferung der deutschen Erzeuger ist 2008/09 im Vergleich zum Vorjahr, in dem die Quoten um 1,3 Prozent überliefert worden waren, um schätzungsweise 0,2 Prozent gestiegen. Die Überlieferung des Vorjahres ist durch die Quotenerhöhung um 2,5 Prozent mehr als kompensiert worden.
Unterlieferung in der EUIn den meisten EU-Ländern wurden die Quoten im kürzlich zu Ende gegangenen Quotenjahr 2008/09 ebenfalls nicht vollständig beliefert. Nennenswerte Überlieferungen sind lediglich für Italien, die Niederlande und Österreich zu erwarten, wobei in den Niederlanden in den letzten Wochen des Quotenjahres die Anlieferung offensichtlich reduziert worden ist, um die Abgabenbelastung zu verringern. Für die EU ist mit einer Unterlieferung der Gesamtheit der Quoten von mehr als fünf Millionen Tonnen zu rechnen.
Mit Wirkung ab dem 1. April 2009 sollen die Milchquoten für alle EU-Länder um 1 Prozent erhöht werden. Außerdem wird der Faktor für die Berechnung der Fettkorrektur für Inhaltsstoffe, die über dem Referenzfettgehalt liegend, halbiert. Das wirkt sich ebenfalls wie eine Quotenerhöhung aus.
Rückläufiges Kaufinteresse für Milchquoten Die Ergebnisse der jüngsten Quotenbörse zeigen, dass das Kaufinteresse an Milchquoten zurückgegangen und die Verkaufsbereitschaft gestiegen ist. Eine Zunahme des Schlachtkuhaufkommens, die im Zusammenhang damit teilweise erwartet worden war, ist bislang aber nicht festzustellen. (ZMP)