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09.05.2008 | 14:45 | Milchpreissenkungen 

Bauernproteste für faire Preise gehen weiter

Berlin - Die Bauernproteste gegen Preissenkungen bei Milch und Molkereiprodukten gehen weiter.

Bauernproteste für faire Milchpreise
(c) proplanta
So haben Milchbauern in Erfurt mit einer ungewöhnlichen Aktion auf die derzeitige Schieflage auf dem Milchmarkt aufmerksam gemacht: Die thüringer Bauern verschenkten an die Besucher des Erfurter Einkaufszentrum TEC Butter, die vorher von den Landwirten in den dort ansässigen Discountern gekauft wurde.
 
In Gesprächen mit den Verbrauchern betonten die Landwirte, dass ihnen die kürzliche Preissenkung bei Milchprodukten große Sorgen macht, da die Erzeugung deutlich teurer geworden sei. Derzeit koste die Produktion von 1 Liter Milch annähernd 40 Cent, gleichzeitig würden die Bauern aber nur 30 bis 35 Cent erhalten. „Mit solchen Auszahlungspreisen könne weder rentabel noch nachhaltig Milchproduktion betrieben werden“, erklärten die Milchbauern. Die Kosten der Produktion seien um 25 Prozent gestiegen.

Die Bauern befürchten, dass viele Betriebe aus der Milchproduktion aussteigen müssen. Die Folge würde sein, dass zunehmend Lebensmittel in die Regale gelangen, die nicht aus der Region oder gar aus Deutschland stammten. Die Landwirte würden auch in Zukunft die Bevölkerung mit Produkten aus der Region versorgen. Das könnten sie aber nur mit fairen Preisen für Milch, Fleisch und Getreide, begründeten die Bauern die Aktion. Sie fordern den Lebensmitteleinzelhandel und die Verarbeiter auf, gemeinsam faire Preise für die landwirtschaftlichen Produkte und für die daraus erzeugten Lebensmittel zu sichern. Die meisten Verbraucher äußerten viel Sympathie und Verständnis, dass die Milchbauern für ihre verantwortungsvolle Arbeit in den Kuhställen eine gerechte Bezahlung über den Produktpreis erhalten sollen. (DBV)
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