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11.08.2015 | 14:45 | Milchauszahlungspreise 

Französische Molkereien zahlen höhere Milchpreise

Bonn - Die führenden Molkereien in der Europäischen Union haben im Juni 2015 eine unterschiedliche Strategie bei den Milchauszahlungspreisen gefahren.

Milchauszahlungspreise Frankreich
(c) proplanta
Während sich vor allem französische Erzeuger über saisonale Zuschläge freuen konnten, wurde anderenorts das Milchgeld weiter gekürzt. Im Durchschnitt zahlten die 16 im Preisvergleich des niederländischen Bauernverbandes (LTO) berücksichtigten Molkereiunternehmen für eine Standardmilch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß im Juni 30,6 Cent/kg; das waren 0,2 Cent oder 0,6 % weniger als im Vormonat.

Damit habe sich zwar der Milchpreisverfall verlangsamt, doch bleibe die saisonal übliche Befestigung aus und die Erzeuger würden im Vorjahresvergleich 8,4 Cent/kg beziehungsweise 21,6 % weniger Geld für ihren Rohstoff erhalten, erläuterte der LTO. Lediglich sechs der 16 untersuchten Unternehmen haben nach seinen Angaben das Milchgeld im Juni gegenüber dem Vormonat angehoben, die Hälfte davon mit Sitz in Frankreich.

Bei Bongrain stieg das Milchgeld um 2,0 Cent auf 34,0 Cent/kg; Danone zahlte mit 33,1 Cent/kg den Lieferanten 0,9 Cent mehr Geld, und Sodial hob den Milchpreis um 0,2 Cent auf 32,2 Cent/kg an. Neben Dairy Crest und First Milk in Großbritannien vergütete auch die finnische Hämeeenlinnan den Rohstoff höher, und zwar um 2,0 Cent auf 37,8 Cent/kg.

Anders sah dies laut LTO in Deutschland bei den Molkereien Deutsches Milchkontor (DMK) und Alois Müller aus, die ihre Auszahlungsleistung gegenüber Mai um jeweils 1,0 Cent auf 28,2 Cent/kg beziehungsweise 27,6 Cent/kg kürzten.

Das DMK will im Juli den Preis erneut um 1,0 Cent senken. Die dänische Arla zahlte ihren Erzeugern mit 29,8 Cent/kg ebenfalls 1,0 Cent weniger als im Vormonat; bei FrieslandCampina ging es um 1,5 Cent auf 29,7 Cent/kg nach unten. Aufgrund der bereits angekündigten weiteren Preissenkungen werde der Milchpreis dieser beiden Molkereien im August unter der Marke von 28,0 Cent/kg liegen, berichtete der LTO. (AgE)
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