Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.09.2008 | 04:48 | Milchwirtschaft 

Milchmarkt kompakt September 2008

Bonn - Die Märkte für Milchprodukte sind zum Beginn des Herbstes von ausreichender Verfügbarkeit und schwächeren Preistendenzen geprägt. Das ist für die Jahreszeit ungewöhnlich.  

Milchmarkt kompakt September 2008
Im August hat sich der saisonal bedingte Rückgang des Milchaufkommens fortgesetzt. Die Milchmengen bewegten sich in Deutschland wie auch im Vormonat leicht über dem Vorjahresniveau. Im benachbarten Frankreich haben sich die expansiven Tendenzen abgeschwächt, dennoch blieb die Milchmenge umfangreicher als im Vorjahr. In den Niederlanden wird nach wie vor deutlich mehr Milch angeliefert.


Butter

Während die Preise für abgepackte Butter unverändert blieben, gaben die Preise für Blockbutter im August weiter nach. Die Nachfrage war sehr ruhig. Hinzu kam, dass seit Mitte des Monats keine weiteren Einlagerungen im Rahmen der privaten Lagerhaltung mehr möglich waren, aber Ware entnommen werden konnte. Eine Belebung des Exportgeschäftes ist wie schon in den Vormonaten ausgeblieben.


Milchpulver

Die Märkte für Milchpulver waren im August innerhalb der EU recht uneinheitlich. Die Preise gaben überall mehr oder weniger stark nach. Am Binnenmarkt konnten noch einige Geschäfte getätigt werden, im Export herrschte Flaute. Am internationalen Markt gaben die Preise innerhalb weniger Wochen deutlich nach, insbesondere die für Vollmilchpulver.


Käse

Bei gedämpften Absatzmöglichkeiten für Butter und Milchpulver wurde mehr Rohstoff in die Käseproduktion gelenkt. Die Bestände in den Reifelagern haben sich wieder erhöht. Exporte konnten nur teilweise für eine ausreichende Entlastung sorgen und die Nachfragebelegung im Inland nach den Sommerferien fiel nicht den Erwartungen entsprechend aus. Die Konkurrenz unter den Anbietern im EU-Umfeld hat zugenommen. Die mit Wirkung ab Juli durchgesetzten Preiserhöhungen ließen sich nicht überall halten und die Preise gaben wieder nach. Weiter abwärts bewegt hat sich außerdem die Molkeverwertung.


Ausblick

Trotz der milchärmeren Zeit geben die Preise für Milchprodukte nach. Marktentscheidend sind Absatzrückgänge im Einzelhandel als Folge höherer Preise und fehlende Impulse von den Exportmärkten wegen starker Konkurrenz aus den USA und Neuseeland. Zur Belebung wichtig wären Absatzimpulse mit Hilfe einer Exporterstattung – zumindest für Butter. Bei sinkenden Verwertungen verschlechtern sich die Aussichten für einen saisonalen Anstieg der Milcherzeugerpreise im Herbst. (ZMP)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Stabile Rohmilcherzeugung in den USA

 Butter im Höhenflug

 Mehr Rohmilch kommt nicht

 Kampf um Zollquoten für Milch zwischen Neuseeland und Kanada

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?