Sie war nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes von den politisch Verantwortlichen in der
EU-Kommission immer in Aussicht gestellt worden.
Landvolk-Vizepräsident Heinz Korte, selbst Milcherzeuger, sieht sich mit seinem Vorschlag, die Superabgabe auszusetzen in guter Gesellschaft. EU-weit haben sich Branchenvertreter aus neun Mitgliedstaaten der Forderung angeschlossen, aus Deutschland zählen dazu unter anderem der Deutsche
Bauernverband und der Deutsche Raiffeisenverband.
Gut drei Monate vor Ende des aktuellen Milchquotenjahres (1. April bis 31. März) zeichnet sich erneut eine Überlieferung der Quoten ab, die nach den Regeln der Quotenregelung mit einer Superabgabe geahndet werden müsste. Die gute Nachfrage auf den weltweiten Märkten rechtfertigt eine solche Strafe nicht und wäre damit nach Einschätzung von Heinz Korte den Milcherzeugern „schwer vermittelbar“. Er schlägt daher ein Aussetzen der Superabgabe oder Spielraum zur Anhebung der Milcherzeugung als Instrument einer sanften Landung vor.
Nach aktuell vorgelegten Daten des Landesbetriebes für Statistik haben Niedersachsens Landwirte die Milcherzeugung seit 2009 um mehr als zehn Prozent ausgeweitet, parallel dazu stiegen aber auch die Preise. Die Landwirte erhalten zurzeit von allen Verarbeitungsunternehmen mehr als 40 Cent je Kilogramm.
Eine wichtige Stütze für den
Milchmarkt war in der jüngsten Vergangenheit das Exportgeschäft. Allen voran hat der Käseexport Spielraum für höhere
Erzeugerpreise geschaffen. Nach den Daten der Agrarstatistiker verkauften im Jahr 2000 Niedersachsens Molkereien 91.757 t Käse in 64 Länder, zwölf Jahre später waren es bereits 246.197 t Käse, die in 100 Ländern mit Genuss verspeist wurden.
Mit 15,3 Mio. t Milch und Milchprodukten, die Deutschland in den Export schickte, übertraf nach Berechnungen der Welternährungsorganisation
FAO 2011 erstmals der Export die Inlandsnachfrage. 30,3 Mio. t Milch aus heimischer Erzeugung wurden 2011 in Deutschland insgesamt in den Molkereien verarbeitet. (LPD)