Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.12.2013 | 06:22 | Milchmarktregulierung 

Strafzahlungen wegen Milch-Überlieferung aussetzen

Hannover - Die Milchquote läuft am 31. März 2015 aus, knapp 500 Tage davor mehren sich nun die Wünsche nach einer sanften Landung.

Milchmarktregulierung 2013
(c) proplanta
Sie war nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes von den politisch Verantwortlichen in der EU-Kommission immer in Aussicht gestellt worden.

Landvolk-Vizepräsident Heinz Korte, selbst Milcherzeuger, sieht sich mit seinem Vorschlag, die Superabgabe auszusetzen in guter Gesellschaft. EU-weit haben sich Branchenvertreter aus neun Mitgliedstaaten der Forderung angeschlossen, aus Deutschland zählen dazu unter anderem der Deutsche Bauernverband und der Deutsche Raiffeisenverband.

Gut drei Monate vor Ende des aktuellen Milchquotenjahres (1. April bis 31. März) zeichnet sich erneut eine Überlieferung der Quoten ab, die nach den Regeln der Quotenregelung mit einer Superabgabe geahndet werden müsste. Die gute Nachfrage auf den weltweiten Märkten rechtfertigt eine solche Strafe nicht und wäre damit nach Einschätzung von Heinz Korte den Milcherzeugern „schwer vermittelbar“. Er schlägt daher ein Aussetzen der Superabgabe oder Spielraum zur Anhebung der Milcherzeugung als Instrument einer sanften Landung vor.

Nach aktuell vorgelegten Daten des Landesbetriebes für Statistik haben Niedersachsens Landwirte die Milcherzeugung seit 2009 um mehr als zehn Prozent ausgeweitet, parallel dazu stiegen aber auch die Preise. Die Landwirte erhalten zurzeit von allen Verarbeitungsunternehmen mehr als 40 Cent je Kilogramm.

Eine wichtige Stütze für den Milchmarkt war in der jüngsten Vergangenheit das Exportgeschäft. Allen voran hat der Käseexport Spielraum für höhere Erzeugerpreise geschaffen. Nach den Daten der Agrarstatistiker verkauften im Jahr 2000 Niedersachsens Molkereien 91.757 t Käse in 64 Länder, zwölf Jahre später waren es bereits 246.197 t Käse, die in 100 Ländern mit Genuss verspeist wurden.

Mit 15,3 Mio. t Milch und Milchprodukten, die Deutschland in den Export schickte, übertraf nach Berechnungen der Welternährungsorganisation FAO 2011 erstmals der Export die Inlandsnachfrage.  30,3 Mio. t Milch aus heimischer Erzeugung wurden 2011 in Deutschland insgesamt in den Molkereien verarbeitet. (LPD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Rohmilchpreise in Deutschland zu niedrig

 Ausgeglichene Verhältnisse am Milchmarkt

 Blockbutter wird teurer

 Konsum von Milch, Käse und Butter rückläufig

 Artikel 148 GMO - Lindner soll Verordnung stoppen

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte