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21.06.2011 | 08:00 | Molkereiriese auf Expansionskurs 

Deutsches Milchkontor nimmt Russland und China in den Blick

Bremen - Deutschlands größtes Molkereiunternehmen, das Deutsche Milchkontor (DMK), will sich beim Wachstum künftig auf Märkte außerhalb der Europäischen Union stützen.

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(c) dmk
Russland und China bieten nach Überzeugung von Unternehmenschef Josef Schwaiger gute Chancen. Das Unternehmen wolle seine Rohstoffbasis durch Kooperationen, Fusionen und Zukäufe weiter ausbauen, sagte er am Montag in Bremen.

Das Milchkontor war erst im April aus der Verschmelzung von Nordmilch und Humana hervorgegangen. Schwaiger erwartet bereits im ersten Jahr Einsparungen in zweistelliger Millionenhöhe durch die Fusion.

Bis zum Jahresende solle in China eine eigene Vertriebsniederlassung eröffnet werden, kündigte der zuständige Geschäftsführer Rolf Janshen an. Gute Möglichkeiten versprächen auch andere aufstrebende Länder mit wachsender Bevölkerung, zum Beispiel in Afrika. «Viele der Länder sind mittelfristig nicht in der Lage, ihren Bedarf mit eigenen Milchprodukten zu decken», sagte Schwaiger.

Die Wachstumsmöglichkeiten in Deutschland und Europa sind nach Schwaigers Überzeugung dagegen begrenzt. «Der Konsum in Deutschland ist rückläufig.» So sei der Absatz von Quark seit 2006 um elf Prozent gesunken, der von Butter um sechs Prozent. Konsummilch sackte ebenfalls um sechs Prozent ab und auch beim Käse ließ die Nachfrage um ein Prozent nach.

Die Nordmilch GmbH hatte 2010 einen Jahresüberschuss von 16 Millionen Euro erzielt (2009: 30 Millionen Euro). Bei der Humana Milchindustrie GmbH betrug der Jahresüberschuss 6 Millionen Euro nach 10 Millionen Euro im Vorjahr. Der Jahresumsatz des neuen Unternehmens mit Hauptsitzen in Zeven (Niedersachsen) und Everswinkel (Nordrhein-Westfalen) soll in diesem Jahr bei deutlich über 4 Milliarden Euro liegen. Nordmilch hatte 2010 einen Umsatz von 2,09 Milliarden Euro erzielt, Humana kam auf 2 Milliarden Euro. DMK beschäftigt mehr als 5.500 Mitarbeiter.

Nordmilch und Humana haben nach Schwaigers Angaben einen mehrjährigen Restrukturierungsprozess hinter sich, so dass es keine großen Veränderungen mehr geben müsse. Der Fusionsprozess sei aber noch nicht abgeschlossen und es werde auch noch zu Personalabbau kommen. «Wir arbeiten an einem Strukturplan», sagte der Vorstandschef.

DMK verarbeitet die Milch von mehr als 11.000 Bauern in 7 Bundesländern. Sie lieferten im vergangenen Jahr rund 6,8 Milliarden Kilogramm Milch. Im Durchschnitt von Januar bis April 2011 erhielten die Bauern 32,7 Cent pro Kilogramm Milch, fast 5 Cent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Im sogenannten weißen Bereich, der zum Beispiel Trinkmilch, Butter, Quark und Joghurt umfasst, strebe DMK in Europa die Marktführerschaft an. Bei Speiseeis will das Unternehmen die Nummer drei unter den Handelsmarken werden. (dpa)
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