"Der Markt braucht sowohl für konventionell als auch für biologisch erzeugte Milch wirksame Impulse durch die Milcherzeuger. Die positive Entwicklung des Biomilchmarktes hat in den vergangenen Monaten gezeigt, dass Verbraucher bereit sind, die schwierige Lage ihrer heimischen Bäuerinnen und Bauern zu respektieren". Wenige Cent Ersparnis pro Liter Milch für den Konsumenten summieren sich für einen Milchviehbetrieb mit 200.000 kg Milchmenge auf über 10.000 Euro im Jahr.
Bioland begrüßt aktuell die Kehrtwende von Agrarminister
Seehofer, der noch vor kurzem zu hohe
Lebensmittelpreise diagnostizierte, sich jetzt jedoch offensichtlich ebenfalls mit den Milchbauern solidarisch erklärt. Zu kritisieren sei jedoch, so Dosch, die einseitig weltmarktorientierte und unausgegorene Milchpolitik innerhalb der EU. "Für die Probleme, die mit einer weiteren Erhöhung der Milchlieferquoten um fünf Prozent bis 2014 und dem geplanten Quotenausstieg verbunden sind, gibt es noch immer keine geeigneten Lösungsansätze von Mitgliedstaaten und EU-Kommission", so Thomas Dosch.
Ohne umweltschädlichen- und volkswirtschaftlich nachteiligen Rationalisierungsdruck auf die Betriebe auszulösen, sind kostendeckende
Milchpreise für die Erzeuger nur bei knappen Angebotsmärkten zu erreichen. Dazu bedarf es einer wirksamen Mengensteuerung. "Über die Weiterentwicklung der Quotenregelung müssen Marktinteressen sowie Umwelt- und Tierschutz einen Ausgleich finden" fordert Dosch. Ein Quotenausstieg ohne Alternative würde den
Strukturwandel in der Milchviehhaltung dramatisch verschärfen und erhebliche negative wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen in vielen Regionen Deutschlands mit sich bringen. (ots)