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15.01.2010 | 22:52 | Naturschutz 

Freistaat Sachsen und Bundesrepublik Deutschland schließen Vereinbarung zum Schutz seltener Arten und deren Lebensräume

Dresden - Die Bundesrepublik Deutschland und der Freistaat Sachsen haben heute (15. Januar 2010) eine Vereinbarung zum Schutz von Natur und Landschaft auf dem Truppenübungsplatz „Oberlausitz“ geschlossen.

Artenschutz
(c) proplanta
Der Sächsische Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft Frank Kupfer, der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung Christian Schmidt, MdB, und der Sprecher des Vorstandes der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Dirk Kühnau unterzeichneten den Vertrag in der Albertstadt-Kaserne in Dresden.

„Der Truppenübungsplatz „Oberlausitz“ ist mit 13 665 Hektar das zweitgrößte FFH-Gebiet im Freistaat Sachsen“, so Staatsminister Frank Kupfer (FFH - Fauna-Flora-Habitat). „Mit Wolf und Seeadler sind hier streng geschützte Arten zu Hause. Binnendünen und Heide sind einzigartige Lebensraumtypen“. Dem Truppenübungsplatz komme deshalb für den Naturschutz in Sachsen und in der Bundesrepublik große Bedeutung zu. „Der Schutz seltener Arten und bedrohter Lebensräume hat in Sachsen hohe Priorität“, so Kupfer weiter. Durch das gemeinsame Handeln von Bundeswehr, Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und Freistaat werde es gelingen, den Truppenübungsplatz „Oberlausitz“ als wertvollen Baustein für das NATURA 2000-Schutzgebietssystem der Europäischen Union zu sichern und zu entwickeln.

„Die heute getroffene Vereinbarung dient gleichzeitig auch einem sachgerechten Interessensausgleich zwischen Naturschutz einerseits und militärisch notwendiger Nutzung der Übungsfläche andererseits“ erklärte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung Christian Schmidt. „Naturschutz und Landesverteidigung schließen sich nicht aus. Rund 75 Prozent der bundeseigenen militärischen Übungsflächen sind Bestandteil des Schutzgebietssystems NATURA 2000. Damit leistet die Bundeswehr einen großen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zur Bewahrung einer intakten Natur auch für künftige Generationen“ führte Schmidt weiter aus.

„Auch im militärisch genutzten Wald lassen sich die Wünsche der Bundeswehr mit den Zielen von NATURA 2000 meist sehr gut in Einklang bringen“, hob der Sprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Dirk Kühnau hervor. Dies sei die vornehmste Aufgabe seiner Sparte Bundesforst, die mit dem Bundesforstbetrieb Lausitz die Waldflächen auf dem Truppenübungsplatz entsprechend den Vorgaben der Bundeswehr betreut.

Kern der heute unterzeichneten Vereinbarung ist einerseits der Verzicht des Freistaates Sachsen auf eine förmliche Unterschutzstellung des militärisch genutzten Gebietes. Im Gegenzug werden Regelungen zur Verteilung der Kosten für die Managementplanung und das Monitoring zwischen dem Bund und dem Freistaat Sachsen getroffen. Danach wird die Bundeswehr den Managementplan für das betroffene Gebiet aufstellen und umsetzen. Das Monitoring wird durch den Freistaat Sachsen durchgeführt. Auf diese Weise profitieren beide Seiten gleichermaßen von der Vereinbarung. (PD)
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