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15.12.2007 | 10:26

Holzwirtschaft im Aufwind

Berlin - Die Forst- und Holzwirtschaft in Deutschland ist ein wirtschaftspolitisches Schwergewicht.

Holzwirtschaft 2007
(c) proplanta
Zu diesem positiven Ergebnis kommt eine jetzt abgeschlossene Studie, die von der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft in Hamburg in Auftrag gegeben wurde.

Bundesweit werden in der gesamten Forst- und Holzbranche, dem so genannten "Cluster Forst- und Holz" circa 160 Milliarden Euro pro Jahr umgesetzt und über 1,2 Millionen Menschen direkt beschäftigt. Die heimische Holzwirtschaft konnte zum Beispiel in den letzten 3 Jahren ihren Umsatz um über 30 Prozent steigern.

Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer begrüßte diesen Trend: "Die Zahlen der Studie zeigen die außerordentlich große Bedeutung des Forst- und Holzsektors für die Wirtschaft in Deutschland und gerade auch für die Wertschöpfung im ländlichen Raum. Wir können auf die Forst- und Holzwirtschaft als Wirtschaftszweig in Deutschland nicht verzichten und müssen weiter alles tun, um diesen Markt zukunftsfähig zu machen. Damit schaffen wir Arbeitsplätze und halten den ländlichen Raum lebendig."

Internationale Marktführer der Holzindustrie haben in den letzten Jahren in Deutschland investiert. Daneben entwickeln sich leistungsfähige Unternehmen im Bereich der Energieerzeugung. Auch in der Sägeindustrie sind innerhalb der nächsten 2 Jahre enorme Investitionen geplant. Neue Verarbeitungskapazitäten bei Schnittholz in der Größenordnung von jährlich etwa 7 Millionen m3 werden erwartet. Damit verbunden ist ein Investitionsvolumen von circa 200 Millionen Euro.

Den Sägewerken, Zellstoffunternehmen und Holzwerkstoffbetrieben werden hohe Produktivitäten und ein großes Potenzial an Innovationsfähigkeit bescheinigt. Hinzu kommt ein weit gefächertes und hochinnovatives Branchenumfeld. Leistungsfähige Maschinen- und Anlagenbauer und hervorragende Forschungseinrichtungen machen eine internationale Spitzenstellung möglich. Dabei steht nicht allein Größe für Erfolg. Viele kleine und mittlere Unternehmen sichern eine vielfältige und ortsnahe Versorgung und nicht zuletzt Arbeitsplätze gerade in den ländlichen Regionen.

"Diesen hohen Leistungsstandard gilt es auszubauen und fortzuentwickeln. Die Studie zeigt, dass dies auch in Zukunft möglich ist. Für eine positive Fortentwicklung der Forst- und Holzwirtschaft ist die verlässliche Versorgung mit unserem heimischen Rohstoff Holz unerlässlich. Die Voraussetzungen dafür wollen wir gemeinsam mit der Wirtschaft schaffen, um den Schwung und Elan, den wir im Moment feststellen können, zum Vorteil aller Seiten – Waldbesitzer, Forst- und Holzwirtschaft – zu unterstützen und zu sichern", so Seehofer weiter.

Über 11 Millionen Hektar Wald in Deutschland mit den höchsten Holzvorräten in Europa (3,4 Milliarden Kubikmeter) und eine leistungsfähige Forstwirtschaft, die unsere Wälder nachhaltig bewirtschaftet, sind die wichtigsten Grundlagen für diesen Erfolg. Holz ist ein heimischer Rohstoff, der natürlich nachwächst und dauerhaft zur Verfügung gestellt werden kann.

Während des Wachstums entzieht jede Tonne Holz der Atmosphäre knapp 2 Tonnen CO2. Die stoffliche Holznutzung, zum Beispiel im Baubereich, legt CO2 dauerhaft fest. Die Bundesregierung hat deshalb mit der Charta für Holz ein strategisches Bündnis zwischen Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichen Gruppen geschlossen mit dem Ziel, den Holzverbrauch in Deutschland in den nächsten 10 Jahren um 20 Prozent zu steigern. Die Sicherung der Rohstoffbasis stellt dabei eine zentrale Aufgabe dar. Mit dem jetzt vorgelegten letzten Teil der Cluster-Studie wird eine wichtige Maßnahme der Charta für Holz abgeschlossen. (PD)
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