Trotz der kalten Nächte im März und April habe die Sonne die Erdbeeren in den begehbaren Folientunneln sehr gut erwärmen und die frühe Reife ermöglichen können, teilte die
Landwirtschaftskammer am Donnerstag in Grömitz (Kreis Ostholstein) mit.
Die meisten Erdbeeren seien mit Vlies geschützt gewesen, so dass der Frost keinen Schaden anrichten konnte, zudem hätten die Erdbeeren im Herbst eine ausreichende Anzahl Blüten gebildet. «Daher rechnen wir in Schleswig-Holstein mit einem guten Ertrag», sagte Kammerpräsidentin Ute Volquardsen. «Wenn alles glatt läuft, produzieren wir in Schleswig-Holstein rund 12.000 Tonnen Erdbeeren.»
Aufgrund der gestiegenen Energiekosten, Löhne und Logistikkosten ist den Angaben zufolge mit rund 50 Cent höheren Preisen pro Pfund Erdbeeren zu rechnen. Zum Beginn der Saison, wenn das Angebot noch klein ist, kostet die 500-Gramm-Schale demnach zwischen fünf und sechs Euro. In der Hauptsaison werden die Preise sinken.
In Schleswig-Holstein wurden Erdbeeren zuletzt von 82 Betrieben auf einer Freilandfläche von insgesamt 935 Hektar erzeugt. Die größten Flächen liegen in den Kreisen Herzogtum Lauenburg (200 ha), Plön und Ostholstein (200 ha). 2021 wurde aufgrund feucht-warmer Witterung ein sehr niedriger Durchschnittsertrag von 78,8 Dezitonnen pro Hektar erzielt. Es konnten nur rund 5.950 Tonnen geerntet werden.
Viele Erdbeererzeuger setzen auf die Direktvermarktung: In
Hofläden oder Verkaufsständen an verbrauchernahen Standorten bieten sie die Früchte pflückfrisch an. Zudem setzen viele Erzeuger auf Selbstpflücken. Auf Erdbeerfeldern können die Verbraucher die Früchte selber ernten und probieren.