Statt wie bisher zwei Tage sind jetzt lediglich zehn bis fünfzehn Minuten nötig, um die Frage «Feuerbrand ja oder nein?» zu beantworten. So lassen sich Maßnahmen gegen Feuerbrand viel rascher als früher einleiten. Den neuen Test entwickelt und validiert haben ACW-Experten zusammen mit der BIOREBA AG.
Bisher brauchte man zwei Labortage, um Feuerbrand nachzuweisen. Experten der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW ging das zu lang. Ihr Ziel war eine raschere, aber ähnlich zuverlässige Diagnose-Methode, die direkt im Feld angewendet werden kann. Dazu entwickelten sie im Rahmen eines KTI-Projektes (KTI = Kommission für Technologie und Innovation) zusammen mit der BIOREBA AG einen Feuerbrand-Schnelltest. Dieser funktioniert ähnlich wie ein Schwangerschaftstest und weist mittels Verfärbung auf Feuerbrand-Bakterien hin (siehe Bildlegende).
Rascher Sanierungsmaßnahmen einleiten Die eigentliche Nagelprobe für die neue Methode war ein aufwändiger Vergleich des Schnelltests mit der Standardmethode: Eine rund 90%ige Übereinstimmung war das Resultat. Aufgrund dieser Leistung und der Tatsache, dass der Test bei anderen Bakterien keine Reaktion zeigt, ist klar: Der Feuerbrand-Schnelltest hat die Prüfung bestanden! Lediglich in Gemeinden, in denen Feuerbrand zum ersten Mal überhaupt auftritt, sowie im Feuerbrand-Schutzgebiet (Kantone VD und VS) kommt zwingend die herkömmliche Labormethode zum Einsatz.
Der neue Schnelltest wird jetzt im Feuerbrand-Labor von ACW und in den Kantonen von instruierten und amtlich beauftragten Personen eingesetzt und genießt sowohl bei den Pflanzenschutzdiensten als auch bei den Obstproduzenten eine hohe Akzeptanz - aus mehreren Gründen: Anwendung im Feld, rasches Resultat und die Möglichkeit, Sanierungsmassnahmen sofort einzuleiten.
Gesetzliche Bestimmungen in der Schweiz mit Bedeutung für den Einsatz von Ea AgriStrip - dem Schnelltest für den Nachweis von Erwinia amylovora (Ea), dem Erreger des Feuerbrandes Bei der Verwendung des Schnelltests Ea AgriStrip ist auf Folgendes zu achten:
- Der Erreger des Feuerbrandes, das Bakterium Erwinia amylovora, gilt aufgrund der Pflanzenschutzverordnung (PSV; SR 916.20) als besonders gefährlich. Wird sein Auftreten an Wirtspflanzen festgestellt oder verdächtigt, ist dies gemäß Art. 27 PSV unverzüglich der zuständigen Behörde zu melden (Kantonaler Pflanzenschutzdienst oder Gemeindeverwaltung: vgl. www.feuerbrand.ch > Verdacht - was tun?).
- Wer mit Erwinia amylovora in der Umwelt umgeht, muss gemäß Art. 6 der Verordnung über den Umgang mit Organismen in der Umwelt (SR 814.911) die nach den Umständen gebotene Sorgfalt anwenden, damit die Organismen, ihre Stoffwechselprodukte und Abfälle die Umwelt nicht gefährden können.
Die Schnelltest-Kits Ea-AgriStrip dürfen daher nur von instruierten und amtlich beauftragten Personen verwendet werden. Ergebnisse von Tests durch unbefugte Personen haben keine rechtliche Gültigkeit.
Information des Bundesamts für Landwirtschaft BLW Ergebnisse des Schnelltests werden nur anerkannt, wenn die Probeentnahme und die Durchführung der Tests von instruierten und amtlich beauftragten Personen vorgenommen worden sind. Der Schnelltest wird zudem nur in bestehenden Befallszonen und in Gemeinden mit einzelnen Befallsherden anerkannt. Proben aus Feuerbrand-Schutzgebieten und aus bisher befallsfreien Gemeinden müssen mit dem herkömmlichen Labor-Test untersucht werden. (ACW)
