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28.01.2023 | 12:10 | Regionaler Anbau 

Berlin könnte Großteil des Gemüsebedarfs selbst anbauen

Potsdam - In Berlin könnte Forschern zufolge ein Großteil des Gemüsebedarfs der Stadt auf bislang ungenutzten Flächen angebaut werden.

Gemüse
Auf ungenutzten Flächen wie Flachdächern und Kleingärten könnte in Berlin Gemüse angebaut werden - und damit einer Studie zufolge ein Großteil des Bedarfs gedeckt werden. Doch es gibt auch Hürden. (c) proplanta
So könnten damit bis zu 80 Prozent der gesamten Nachfrage gedeckt werden, wie es in einer Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung im Fachblatt «Sustainable Cities and Society» heißt. Potenziell stünden laut einer Mitteilung des Instituts berlinweit bis zu 4000 Hektar für den lokalen Gemüseanbau zur Verfügung - das sind fast 5 Prozent der Gesamtfläche der Stadt.

Genutzt werden könnten demzufolge insbesondere Kleingärten und Schrebergärten. Sie machen die Hälfte der potenziellen Anbaufläche aus. Auch nicht bebaute Siedlungsflächen und Hinterhöfe, Flachdächer, Supermarktparkplätze und nicht mehr genutzte Friedhofsflächen kämen infrage.

Laut Berechnungen des Instituts wären für die Umsetzung Investitionen in Höhe von mehr als 750 Millionen Euro nötig. «Zunächst müssten Substrate, Aufbauten, Bewässerungssysteme und Kompostieranlagen angeschafft werden», sagte Diego Rybski, Mitautor der Studie, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. «Hinzu kommen Kosten für den Transport, die Lagerung, mögliche Zwischenhändler und Gewinnmargen.»

Je nach Ertrag läge der Anbaupreis bei bis zu zehn Euro pro Kilo Gemüse. Üblicherweise kostet das Kilo aktuell rund drei Euro, bei Bioprodukten sind es knapp sechs Euro, so Rybski. Damit wäre der lokale Anbau deutlich teurer. Bei Flachdächern gebe es zudem diverse rechtliche, bauliche und bürokratische Hürden.

Durch die Nutzung der verfügbaren Fläche könnten laut den Autoren der Studie Emissionen im weltweiten Lebensmitteltransport eingespart werden. Außerdem könne sich urbane Landwirtschaft positiv auf das Stadtklima auswirken und damit die städtische Wärmebelastung vermindern.
dpa/bb
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