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28.05.2010 | 08:15 | Erdbeersaison 

Erdbeerernte: Erst in drei Wochen geht's richtig los

Oldenburg - Ungewöhnlich spät beginnt in diesem Jahr die niedersächsische Erdbeerernte.

Erdbeerernte: Erst in drei Wochen geht
Aufgrund des lang anhaltenden kühlen Frühlingswetters rechnen die Fachleute der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erst in der zweiten Junihälfte mit dem Erntestart der roten Früchte. Das ist drei Wochen später als im sehr frühen Vorjahr. Etwas anders sieht es in Beständen aus, die zur Ernteverfrühung mit Vlies und Folie abgedeckt wurden. Hier sind die ersten Erdbeeren bereits am kommenden Wochenende reif. Die zurzeit angebotene Ware ist in Gewächshäusern oder Tunnelsystemen herangewachsen, die jedoch in Niedersachsen kaum zu finden sind.

Frische Erdbeeren aus Niedersachsen gibt es dann durchgängig bis Ende September. Die Ernte in den Normalkulturen dauert etwa drei bis vier Wochen. Danach sind die Früchte in den so genannten Terminkulturen reif. Sie wurden Anfang Mai gepflanzt und werden von Anfang Juli bis Mitte August gepflückt. Die Früchte der immer tragenden Sorten werden dann bereits seit 14 Tagen vom Feld geholt. Das kann sich bis Ende September oder je nach Witterung auch noch länger hinziehen.

In Deutschland werden jährlich etwa 13.000 Hektar (ha) Erdbeeren angebaut. Knapp ein Viertel davon steht in Niedersachsen (3.000 ha) mit Schwerpunkt in Südoldenburg. Jeder Bundesbürger verzehrt etwa drei Kilogramm frische Erdbeeren im Jahr. In der Summe sind das 230.000 Tonnen (t), die über die Hälfte (130.000 t) von deutschen Feldern kommen. Die übrigen Früchte werden überwiegend aus Spanien importiert.

Seit Mitte der 80er Jahre dominiert die niederländische Sorte ‚Elsanta’ den Erdbeeranbau in Deutschland. Sie bildet derzeit den besten Kompromiss aus Geschmack, Erntemenge, Fruchtgröße und Transportfähigkeit. Weit verbreitet sind auch die frühe Sorte ‚Honeoye’ sowie die sehr leckere und großfrüchtige, aber ertragsschwache Sorte ‚Darselect’. Sehr wohlschmeckend ist auch die Sorte ‚Korona’. Wegen ihrer kleineren und weicheren Früchte ist sie fast ausschließlich in direktvermarktenden Betrieben sowie in der Selbstpflücke zu finden.

Jährlich werden weltweit viele neue Sorten gezüchtet. In der Versuchs- und Beratungsstation für Obst- und Gemüsebau (VBOG) in Langförden werden viele davon für den Anbau in Niedersachsen geprüft. Die VBOG Langförden gehört zum Obstbau-Versuch- und Beratungszentrum (OVA) Jork der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. (lwk ns)
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