«Die Ausbeute war mit 30 bis 40 Kilogramm aber sehr gering», sagte Franziska Gehrer. «Ohne Sonne geht es eben nicht, trotz Foliendach.» Vor Ostern werde es kein nennenswertes Angebot des erlesenen Gemüses geben, erklärte auch der Geschäftsführer der Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden, Hans Lehar. «Die Natur lässt sich eben nicht überlisten.»
Wer jetzt Spargel auf dem Teller wolle, müsse tief in die Tasche greifen. Lehar rechnet mit 20 Euro pro Kilo. «Das ist ein echter Liebhaberpreis.»
Langer Winter sorgt für spätere Spargelernte in Sachsen-AnhaltDer lange Winter sorgt für eine Verzögerung der Spargelernte in Sachsen-Anhalt. «Wir rechnen frühestens ab dem 15. April, also zwei Wochen später als üblich, mit den ersten Stangen», sagte der Vorsitzende der Agrargenossenschaft Hohenseeden (Jerichower Land), Martin Rumschüssel, am Montag. Der Betrieb ist mit rund 160 Hektar einer der größten Spargelanbauer in Sachsen-Anhalt.
Wegen des gefrorenen Bodens hätten die Bauern bislang nicht viel auf den Feldern tun können. Schäden hätte das Edelgemüse wegen des Frostes jedoch nicht genommen. Allerdings werde befürchtet, dass mit höheren Temperaturen das Gemüse schnell wachse und sehr viel Spargel gleichzeitig auf den Markt komme. «Das könnte die Preise drücken», erklärte Rumschüssel.
In Sachsen-Anhalt wird nach Angaben des Statistischen Landesamtes auf etwa 1.000 Hektar Spargel abgebaut. Das Edelgemüse gedeiht hauptsächlich in der Altmark, im Jerichower Land, in der Region um Zerbst und im Raum Wittenberg. Die Spargelernte endet traditionell am
Johannistag, dem 24. Juni.
Ostergeschäft für Sachsens Spargelbauern fällt ausDas anhaltende Winterwetter vermasselt Sachsens Spargelbauern das Ostergeschäft. «Bis Ostern passiert auf den Feldern nichts mehr. Das Ostergeschäft fällt komplett aus», sagte der Chef des Spargelverbandes, Holger Schöne, am Montag in Thiendorf (Kreis Meißen). Gefährdet sei die Spargelernte insgesamt aber noch nicht. «Wenn es nach Ostern richtig warm wird, holt die Natur vieles auf», sagte Schöne. «Verloren ist beim Spargel noch nichts.» Bei anderen Ackerfrüchten, etwa Getreide, oder bei den Erdbeeren sehe die Lage schlechter aus.
In Sachsen bauen laut Spargelverband 18 Betriebe das Edelgemüse an. Die Anbaufläche verringerte sich indes in den vergangenen Jahren stetig, von 405 Hektar im Jahr 2007 auf rund 227 Hektar aktuell. (dpa)