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24.08.2007 | 13:19 | Rekordernte  

Weltweit geringere Ölsaatenernte in 2007/08 erwartet

Bonn - Nach der Rekordernte von 405 Millionen Tonnen Ölsaaten im Vorjahr wird die weltweite Ölsaatenernte 2007/08 auf das Niveau des Wirtschaftsjahres 2005/06 zurückfallen.

Sojaernte
(c) Norman Chan - fotolia.com
Ausschlaggebend dafür sind vor allem die teils deutlich kleineren Sojaernten. Nach Angaben des US-Landwirtschafts-ministeriums (USDA) werden weltweit aktuell 221,6 Millionen Tonnen Sojabohnen erwartet nach 236,1 Millionen Tonnen im Vorjahr. Die Märkte haben auf die Aussicht eines knapperen Ölsaatenangebotes mit steigenden Preisen reagiert. US-Sojabohnen kosten rund 57 Prozent mehr als vor einem Jahr, Sonnenblumenkerne 45 Prozent mehr und Raps 26 Prozent mehr.

Besonders in den USA sind die Ernteerwartungen bei Sojabohnengeringer. Dort werden nach Reduzierung der Aussaatflächen nun 71,5 Millionen Tonnen prognostiziert, rund 15 Millionen Tonnen weniger als im Vorjahr. Die Sojabohnenschätzung für Brasilien lautet auf 61 Millionen Tonnen und liegt damit um zwei Millionen Tonnen über Vorjahr. In Argentinien könnten es mit 47 Millionen Tonnen etwas weniger werden. Diese Prognose ist allerdings noch sehr vage, denn die Aussaat hat in Südamerika noch gar nicht begonnen.

Weniger Sojabohnen soll es auch in China geben. Die Vorhersage wurde erneut gesenkt und bewegt sich nun bei 15,2 Millionen Tonnen, das wäre rund eine Million Tonnen weniger als im Vorjahr.

Weltweit haben die rückläufigen Sojaernten bei weiter wachsender Nachfrage einen Abbau der Bestände zur Folge. Ihre Höhe wird zum Ende des Wirtschaftsjahres im September 2008 auf rund 51,6 Millionen Tonnen veranschlagt. Sie wären damit 14,6 Millionen Tonnen niedriger als im Vorjahr.

Knappes Sonnenblumenangebot
Auch das Angebot an Sonnenblumenkernen wird 2007/08 kleiner sein. Weltweit sollen es rund 27,4 Millionen Tonnen werden, das wären 2,65 Millionen Tonnen weniger als 2006/07. Hier hat vor allem die Trockenheit in Südosteuropa zu kräftigen Ertragseinbußen auf den ohnehin reduzierten Anbauflächen geführt. Für die EU-27 prognostiziert das USDA eine Sonnenblumenernte von 4,7 Millionen Tonnen gegenüber schätzungsweise 6,5 Millionen Tonnen in 2006/07. Da Sonnenblumenkerne relativ teuer geworden sind, wird mit einem Rückgang der Nachfrage um gut zwei Millionen Tonnen auf 28 Millionen Tonnen gerechnet. Dennoch dürften die Bestände um gut die Hälfte auf 0,75 Millionen Tonnen schrumpfen.

Weniger Raps als erwartet
Zur Ernte 2007 war der Rapsanbau in den Hauptanbaugebieten spürbar ausgedehnt worden, so dass anfänglich von 51,4 Millionen Tonnen weltweit die Rede war. Ungünstige Vegetations- und Erntebedingungen führten allerdings zu einer Rücknahme der Prognose auf 49,7 Millionen Tonnen. Das Vorjahresergebnis würde damit um 3,4 Millionen Tonnen übertroffen.

Die steigenden Preise lassen erwarten, dass die Nachfrage nicht mehr so rasant wachsen wird wie bisher. Das USDA schätzt den Verbrauch auf knapp 50 Millionen Tonnen und um 1,6 Millionen Tonnen höher ein als im Vorjahr. Die Endbestände dürften auf 3,58 Millionen Tonnen sinken, das wären 0,5 Millionen Tonnen weniger als am Ende des vorangegangenen Wirtschaftsjahres, aber 2,4 Millionen Tonnen weniger als 2005/06. (ZMP)
 
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