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11.01.2009 | 13:01 | Studie 

Wissenschaft steht bei den EU-Bürgern hoch im Kurs

Brüssel - Die Wissenschaft genießt hohes Ansehen und ist eng mit dem Glauben an den Fortschritt verbunden – das ist das Ergebnis einer am 8. Januar 2009 von der Europäischen Kommission veröffentlichten Studie, bei der untersucht wurde, was die EU-Bürger von der Wissenschaft und von der europäischen Forschungspolitik halten.

Wissenschaft steht bei den EU-Bürgern hoch im Kurs
Angesichts der Möglichkeiten des Missbrauchs durch den Menschen weckt die Wissenschaft aber auch Ängste und Vorbehalte. Auch zeigt die Studie, dass eine bessere Koordinierung der europäischen Forschungspolitik gewünscht wird und dass zur Erforschung von Themen von gemeinsamem Interesse, wie etwa Fragen der Gesundheit, Umwelt oder Energie, die personellen und finanziellen Ressourcen gebündelt werden sollten. Dies war das Fazit der Diskussionen, die in den 27 EUMitgliedstaaten im Sommer 2008 stattfanden und an denen sich Männer und Frauen im Alter von 17 bis 60 Jahren unterschiedlichster sozialer Herkunft beteiligten.

„Diese Ergebnisse sind besonders ermutigend: Sie zeigen, dass die Menschen Interesse an der Wissenschaft haben und dass das Ziel der Kommission, einen europäischen Forschungsraum zu schaffen, in die richtige Richtung geht," erläuterte der für die europäische Wissenschaft und Forschung zuständige Kommissar Janez Potoènik. „Die europäischen Bürger glauben an die Wissenschaft als Instrument für den Fortschritt und fordern eine Forschungs- und Technologiepolitik, die stärker auf europaweite Kooperation setzt. Die EU ist nur dann global wettbewerbsfähig, wenn sie ihr Wissen und ihre Ressourcen bündelt - gemeinsam verfügen wir über mehr Kompetenz als jeder für sich!"

Die Studie zeigt, dass vor allem solche Themen Hoffnungen und Ängste hervorrufen, die den Alltag der Menschen bestimmen oder bestimmen könnten. Die Teilnehmer an dieser Studie äußerten ihre Ansichten zu einer Reihe potenziell kontroverser Bereiche der Wissenschaft – etwa zu Tierversuchen, zur Arbeit mit Stammzellen und zum Einsatz von Biokraftstoffen. Positive Einstellungen ließen die Befragten in der Regel gegenüber medizinisch-pharmazeutischen Entwicklungen, der Erforschung von Energie-, Umwelt- und Klimafragen sowie gegenüber Erfindungen und Verbesserungen von Produkten erkennen, die das Leben erleichtern.

Für eher bedenklich halten die Befragten die mit gentechnischen Manipulationen und GVO verbundenen Risiken sowie sonstige gesundheitsrelevante und ökologische Fragen, aber auch den Einsatz der Wissenschaft für destruktive Zwecke, wie etwa für atomare und chemische Waffen. Insgesamt haben die EU-Bürger den Eindruck, dass in ihrem eigenen Land zu wenig wissenschaftlich geforscht wird. Hierfür werden verschiedene Gründe angeführt: geringe Forschungsbudgets, fehlende politische Visionen und fehlender politischer Wille, mangelhafte Organisation der öffentlichen Forschung, geringes Interesse an Forschungskarrieren angesichts der Rahmenbedingungen für Forscher in Europa, und die sich daraus ergebende Abwanderung von Wissen. Dieser Eindruck besteht vor allem in den östlichen und südlichen Mitgliedstaaten, wobei in drei der größeren Mitgliedstaaten – Frankreich, Deutschland und im Vereinigten Königreich – das Vertrauen größer ist.

Die EU-Bürger sind allerdings überzeugt, dass der Ausbau der Forschung für ihre Länder wichtig ist, und dass „mehr getan werden sollte". Die europäische Forschungspolitik ist der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt, wenn auch die meisten dem Konzept durchaus positiv gegenüberstehen. Die größte Zustimmung fand dieses Konzept in Frankreich, Italien, Belgien, Slowenien und in der Slowakei sowie in Irland, Portugal, Griechenland, Ungarn und Rumänien.

Nahezu einhellig wurde der Grundsatz unterstützt, dass Europa in der wissenschaftlichen Forschung tätig wird und dass dieses Engagement ausgeweitet werden sollte. Dabei geht es explizit oder implizit darum, wo Europa mit seinen Erfindungen und Innovationen im Verhältnis zu seinen wichtigsten internationalen Wettbewerbern, den Vereinigten Staaten und Japan, steht. Der Grundsatz der Zusammenarbeit wird begrüßt, da er den Austausch und die Bündelung von Ideen und Erfahrungen begünstigt. Die Befragten begrüßten auch, dass ein Schwerpunkt der Verbesserung der Rahmenbedingungen für Forscher gewidmet ist, wodurch Anreize für deren Verbleib im eigenen Land geschaffen werden und das Wissen nicht abwandert. (PD)
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