Am 02.10.2009 wird am Julius Kühn-Institut (JKI) in Dresden-Pillnitz das größte Netzwerk innerhalb der DGO, das Apfelnetzwerk, gegründet. Ziel ist, dass die Vielzahl der Apfelsorten in Deutschland an mindestens zwei Standorten angepflanzt bleibt, um sie nachhaltig zu bewahren und zu nutzen. Die fünf Partner dieses Netzwerkes besprechen derzeitige und künftige Aufgaben und besichtigen das große, am JKI vorhandene Sortiment von fast 1.000 heimischen Apfelsorten. Tags zuvor, am 01.10.2009, treffen sich am gleichen Ort erstmals die zwölf für die gesamte Deutsche Genbank Obst gewählten Mitglieder des Fachbeirates. Sie werden dem JKI-Institut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen und Obst in Dresden, das die Deutsche Genbank Obst im Auftrag der Bundesregierung koordiniert, künftig beratend zur Seite stehen.
Die Deutsche Genbank Obst wird seit 2008 als dezentrales Netzwerk aufgebaut, um möglichst alle derzeitig noch vorhandenen alten einheimischen Obstsorten langfristig zu erhalten. „Bei den Pflanzen, die für die Ernährung wichtig sind, werden inzwischen weltweit große Anstrengungen unternommen, die biologische Vielfalt zu erhalten“, so der Präsident des JKI, Georg Backhaus. „Alte Sorten und ihre wilden Vorfahren enthalten eine Vielzahl an Merkmalen, die – von Züchtungsforschern in neue Sorten eingekreuzt – zu Pflanzen führen, die die Herausforderungen der Zukunft meistern. Sie sind damit zum Beispiel für Klimaveränderungen gerüstet und können auf diese Weise den Obstbau in Deutschland nachhaltig sichern. Der Wert solcher im Erbgut schlummernden Ressourcen ist mit Geld kaum auszudrücken.“
Partner des Netzwerkes sind Bundes- und Landeseinrichtungen, Landkreise, aber auch private Vereine und andere nichtstaatliche Organisationen. Sie geben die Daten der bei ihnen vorhandenen Sammlungen in die seit Januar 2009 online betriebene Deutsche Genbank Obst (DGO) ein (siehe Presseinformation des JKI vom 15.1.2009). Das in Dresden-Pillnitz angesiedelte JKI-Institut für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen und Obst koordiniert im Auftrag der Bundesregierung die Genbank. Bisher wurde das Netzwerk erfolgreich für Kirschen und Erdbeeren aufgebaut.
Datenbank:
www.Deutsche-Genbank-Obst.deNetzwerk ,Deutschen Genbank Kirsche’: Derzeit werden 315 Süßkirschsorten sowie 106 Sauerkirschsorten an sieben Standorten an Bundes- und Landeseinrichtungen sowie nichtstaatlichen Organisationen erhalten.
Netzwerk ,Deutsche Genbank Erdbeere’: Derzeit 370 Sorten an zwei Standorten. Neben diesen ex-situ Sammlungen auf dem Feld wird im JKI in Dresden mittels Kryokonservierung von Erdbeeren eine Duplikat-Sammlung aufgebaut.
Mitglieder des Fachbeirates „Deutsche Genbank Obst“: Frau von Jagemann, Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt
Frau Dr. Braun-Lüllemann, Pomologen-Verein e.V.
Herr Dr. Büchele, Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee
Herr Cordes, Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V.
Herr Disselborg, Bundesausschuss Obst und Gemüse
Frau Dr. Hanke, Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Frau Dr. Höfer, Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Frau Kitzmann, Naturschutzbund Deutschland e.V.
Herr Dr. Schulte, Bundessortenamt
Herr Walther, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen
Herr Dr. Wackwitz, Sächsisches Landesamt für Umwelt Landwirtschaft und Geologie
Herr Harrer, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (beratend)
Ansprechpartner der Träger des Apfelnetzwerkes in der Deutschen Genbank Obst Frau von Jagemann, Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt
Herr Dr. Büchele, Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee
Herr Cordes, Hermann Cordes Baumschule
Frau Dr. Höfer, Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Herr Dr. Pusch, Landratsamt Kyffhäuserkreis
Herr Dr. Schulte, Bundessortenamt
Herr Harrer, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (beratend) (jki)