Die jeweils aktuellen Prognosen finden Sie hier:
Welt/IGC: Welthandel mit Weizen nimmt zu
Der Internationale Getreiderat (IGC) bestätigte in seinem jüngsten Bericht die bisherigen Angebots- und Nachfrageschätzungen für 2008/09 weitgehend. So wurde bei Weizen lediglich die Verbrauchsprognose um 1 Millionen Tonnen auf 650 Millionen Tonnen gesenkt. Bei Mais korrigierte der
IGC die Schätzungen von Angebot und Bestand um 2 bzw. 3 Millionen Tonnen nach oben.
Die Angebotsaussichten für die EU, die Ukraine, die Philippinen und die Türkei werden dabei positiver beurteilt als im Vormonat. Die
Maisernte der EU-27 wird nun auf 63,3 (Vorjahr: 47,3) Millionen Tonnen beziffert, 3,5 Millionen Tonnen höher als von der
EU-Kommission geschätzt.
Lebhafter US-Weizenexport
Die Weizenexporte der USA verliefen nach IGC-Angaben zu Beginn dieser Saison sehr flott. Mitte November hatten die US-Unternehmen bereits 74 Prozent der geschätzten 26 (Vorjahr: 34) Millionen Tonnen in den Büchern. Zuletzt ließ der Schwung jedoch wieder spürbar nach. Die EU-Anbieter hatten im gleichen Zeitraum immerhin Exportlizenzen für 62 Prozent des geschätzten Gesamtvolumens von 17,3 (Vorjahr: 11,3) Millionen Tonnen beantragt.
Die Weizenausfuhren Russlands erreichten im Juli bis Oktober knapp 8 Millionen Tonnen, das entsprach 57 Prozent des erwarteten Exports für 2008/09. Dagegen haben die Anbieter Kanadas ihr Ausfuhrziel erst zu 26 Prozent erreicht.
Welt/USDA: Weizenernte übertrifft Erwartungen
Das weltweite Weizenangebot fällt in diesem Wirtschaftsjahr deutlich größer aus als noch vor einigen Monaten erwartet. Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) korrigierte seine
Ernteschätzung im November um weitere 2,2 Millionen Tonnen auf 682,4 Millionen Tonnen nach oben. Seit Mai hat das
USDA seine Angebotsprognosen damit um mehr als 26 Millionen Tonnen heraufgesetzt.
Hintergrund dieser außergewöhnlich deutlichen Anpassungen ist die unerwartet hohe Produktion in der EU sowie der Schwarzmeerregion. So veranschlagt das Ministerium die Weizenerzeugung Russlands mit 63 Millionen Tonnen nun 2 Millionen Tonnen und der EU-27 mit 150,6 Millionen Tonnen rund 3,4 Millionen Tonnen höher als noch im Oktober. Aufgrund von Hinweisen auf trockenheitsbedingte Ertragseinbußen wurden die Angebotsprognosen für Argentinien zugleich um 1 Millionen Tonnen auf 11 Millionen Tonnen und für Australien um 1,5 Millionen Tonnen auf 20 Millionen Tonnen gesenkt.
Mehr Weizen im Futtersektor
Der globale Weizenverbrauch erreicht nach USDA-Angaben voraussichtlich 656,5 Millionen Tonnen, das sind knapp 1 Millionen Tonnen mehr als im Oktober prognostiziert wurden und 38,3 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr. Allein der Einsatz als Futterrohstoff steigt dabei um gut 29 Millionen Tonnen auf 124 Millionen Tonnen. Damit entfällt 2008/09 bereits 19 Prozent des Gesamtverbrauchs auf den Futtersektor, 4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Da die Angebotssteigerungen den Zuwachs bei der Nachfrage klar übersteigen, korrigierte das USDA auch die Endbestandsprognosen nach oben. So wird für 2008/09 nun mit einem Überhang von 145,3 Millionen Tonnen gerechnet, gut 800.000 Tonnen mehr als bisher erwartet. Rein rechnerisch kann die globale Versorgung mit dieser Menge für rund 80 Tage sichergestellt werden, das sind etwa 10 Tage mehr als im Vorjahr.
Deutlich weniger Mais als 2007
Auch die Ernteschätzung für Grob- und Futtergetreide wurde vom
Agrarministerium erneut angepasst. So veranschlagt das USDA die weltweite Erzeugung auf 1.092 Millionen Tonnen, das sind 1,4 Millionen Tonnen mehr als im Vormonat und 13,8 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr. Allerdings zeichnet sich bei Mais – dem mit Abstand wichtigsten Futtergetreide – ein Rückgang um gut 10 Millionen Tonnen gegenüber 2007 auf 781,4 Millionen Tonnen ab.
Ausschlaggebend ist dabei vor allem der anbau- und ertragsbedingte Angebotsrückgang in den USA. So wird die US-Maiserzeugung 2008 auf lediglich 305,3 Millionen Tonnen geschätzt, rund 300.000 Tonnen niedriger als in der Oktober- Prognose und knapp 27 Millionen Tonnen niedriger als im Vorjahr. Im Zuge der etwas positiveren globalen
Ernteaussichten und einer leicht gesenkten Verbrauchsprognose wurden die Welt- Endbestandsschätzungen für 2008/09 dennoch um rund 4,5 Millionen Tonnen auf 110,1 (Vorjahr: 126,5) Millionen Tonnen heraufgesetzt. (
ZMP)