15.03.2010 | 09:59 | Praxis-Tipp
Aktueller Rat Pflanzenbau: Nmin- und Smin-Gehalte im Frühjahr 2010Dresden - Die zu Vegetationsbeginn verfügbaren Gehalte an Stickstoff (Nmin) und Schwefel (Smin) werden von Bodenart, Bewirtschaftung und vorangegangener Witterung stark beeinflusst. |
Für eine an den Bedarf der jeweiligen Fruchtart angepasste Düngung ist die Kenntnis des Vorrates an verfügbarem Stickstoff und Schwefel von entscheidender Bedeutung. Untersuchungen von 255 Dauertestflächen sowie von Versuchs- und Praxisflächen lassen zur aktuellen Situation folgende Aussagen zu (siehe Tabelle).
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- Die Nmin-Gehalte liegen im Mittel in diesem Frühjahr vor allem bei Raps und Wintergerste auf einem leicht höheren Niveau als 2009. Die Smin-Gehalte, für die nur 111 Untersuchungsergebnisse vorliegen, weisen im Mittel auf D-Standorten 31 kg/ha, auf Lö-Standorten 41 kg/ha und auf V-Standorten 36 kg/ha auf.
- Mit zunehmender Bodengüte steigen die die Nmin-Gehalte in der Tendenz an. Die Spannweite der Werte ist beträchtlich.
- Alluvial- und Diluvialböden weisen deutlich niedrigere Werte auf als Löss-Standorte. Verwitterungsböden nehmen eine Mittelstellung ein.
- Flächen mit Winterroggen, der überwiegend auf leichten Böden zum Anbau kommt, weisen niedrige verfügbare Vorräte an Stickstoff auf.
- Deutlich höhere Gehalte werden unter Winterweizen und auf noch nicht bestellten Flächen nachgewiesen.
- Raps sollte auf Diluvial- und Verwitterungsboden möglichst zu Vegetationsbeginn eine S-Düngung in Höhe von 20 bis 40 kg/ha erhalten. Auf Löss-Standorten sind die Bestände zu beobachten und im Bedarfsfall entsprechend zu düngen.
- Für ökologisch bewirtschaftete Flächen liegen noch keine Ergebnisse vor.
Im Einzelfall können die Nmin- und Smin-Gehalte in Abhängigkeit von Bodengüte, vorangegangener Bewirtschaftung, organischer Düngung und der angebauten Fruchtart stark variieren. Aufgrund des in diesem Jahr relativ späten Vegetationsbeginns können sich die Nmin-Gehalte in den nächsten Wochen noch ändern. Daher werden möglichst schlagbezogene Untersuchungen empfohlen. Die Treffsicherheit der Düngungsempfehlungen ist umso besser, je weniger Zeitdifferenz zwischen der Bodenprobenahme und dem Düngungstermin liegt.
Für die N-Düngebedarfsermittlung entsprechend der Düngeverordnung können die vorgestellten Untersuchungsergebnisse als Orientierungswerte herangezogen werden.
Quelle: Dr. Albert, H.-J. Kurzer / LfULG Sachsen
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