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14.07.2009 | 04:29 | Praxis-Tipp 

Aktueller Rat: Pflanzenbau - Stoppelbearbeitung

Dresden - Die Stoppelbearbeitung dient dem rottefördernden flachen Einmischen von Ernterückständen, von organischem Dünger sowie insbesondere der Durchwuchs-, Unkraut- und Ungrasbekämpfung.

Stoppelbearbeitung
(c) proplanta
So werden durch Stoppelbearbeitung Ausfallsamen, Unkräuter und Ungräser vor der Bestellung der Folgefrucht zur Keimung gebracht. Werden diese mechanisch (z. B. im Rahmen der nachfolgenden Grundbodenbearbeitung) oder chemisch beseitigt, erspart dies entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen in den Folgejahren.

Um hohe Keimraten bei Ausfall- sowie Unkraut-/Ungrassamen zu erreichen, muss möglichst sofort nach der Ernte von Druschfrüchten (auf kurze Häcksellänge und gute Strohverteilung achten!) eine flach krümelnde Stoppelbearbeitung durchgeführt werden (auf Flächen ohne Fahrspuren: Bearbeitungstiefe ca. 3 - 6 cm, schräg zur Druschrichtung). Die flache Bearbeitung verhindert, dass Ausfallsamen in größere Bodentiefen eingebracht werden, aus denen sie später in Schüben immer wieder aufwachsen.

Daher ist es, auch unter Beachtung der aktuell feuchten Bodenbedingungen, sinnvoller, vorhandene Fahrspuren bei der nachfolgenden Grundbodenbearbeitung (mit dann größerer Arbeitstiefe) zu beseitigen. In diesem Sinne sollte die Stoppelbearbeitung mit Geräten erfolgen, die eine entsprechend flache Bearbeitung erlauben. Hierzu zählen Schwer- oder Rotorstriegel (Arbeitstiefen: 1 - 3 cm), Flachgrubber (Arbeitstiefen: 4 - 6 cm), entsprechend einstellbare Scheiben- bzw. Spatenrolleggen (Arbeitstiefen: 5 - 6 cm) sowie Kombinationsgeräte. Schwergrubber sind auf Grund ihrer i. d. R. größeren Arbeitstiefe weniger geeignet.

Zur Beseitigung von Bodenhohlräumen im Rahmen der Schneckenbekämpfung, insbesondere auf pfluglos bestellten Flächen, ist es empfehlenswert, die Ackerflächen konsequent zu walzen (am besten Kosten sparend z. B. mit einer nachlaufenden Prismen- oder Spiral-Packerwalze in Kombination mit der Stoppelbearbeitung). Bei den jetzt vorherrschenden feuchteren Bodenbedingungen ist unbedingt darauf zu achten, dass die Stoppelbearbeitung bodengefügeschonend erfolgt (d. h. Einsatz von Raupenschleppern, von Schleppern mit Breitreifen bzw. mit Zwillingsbereifung, durch Innendruckabsenkung bei der Schlepperbereifung usw.). Bei sehr feuchten Bodenbedingungen sollte ein Abtrocknen der Ackerflächen abgewartet werden, um Bodengefügeschäden als Folge der Stoppelbearbeitung zu vermeiden.

Quelle: Dr. Schmidt / LfULG Sachsen
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