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18.07.2011 | 04:13 | Praxis-Tipp 

Aktueller Rat zum Pflanzenschutz: Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln

Dresden - Insbesondere in Gebieten mit regnerischer Witterung oder Gewitterniederschlägen besteht weiterhin mittlere bis hohe Krautfäulegefahr in Kartoffeln.

Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln
(c) proplanta
Im Rahmen des Krautfäule-Monitorings wurde inzwischen in weiteren Feldbeständen im Raum Zwickau und Meißen Phytophthorabefall festgestellt.

Bei Befall müssen umgehend Stoppspritzungen durchgeführt werden. Hierbei sind Mischungen der vollen Aufwandmenge eines lokalsystemischen Produktes mit einem sporiziden Präparat (Shirlan, Ranman, Shaktis, Electis) zu wählen. Die Spritzabstände bei einer Stoppspritzung sollten möglichst nicht mehr als 3 Tage auseinander liegen. In den übrigen Beständen sind bei anhaltend niederschlagsreichem Wetter Präparate mit guter Regenfestigkeit (z. B. Revus, Ranman + FHS, Shirlan) zu bevorzugen. Um die Tochterknollen im Boden vor Krautfäuleinfektionen zu schützen, sollte ca. 8 - 10 Tage vor der Krautbeseitigung die Abschlussspritzung mit einem sporizidem Mittel gegen die Krautfäule durchgeführt werden.

Gebietsweise sind die Kartoffelbestände in ihrer Entwicklung sehr weit fortgeschritten, bzw. haben die Knollen schon ihre geforderte Endgröße erreicht, so dass rechtzeitig die Krautabtötung einzuplanen ist. Der ideale Einsatzzeitpunkt ist zu Beginn der natürlichen Abreife bei entsprechender Laubverfärbung gegeben. In üppigen Beständen mit starker Laubbildung ist eine Kombination aus mechanischer Krautbeseitigung durch Schlegeln mit nachfolgender Spritzung oder einer Splitting bzw. Folgebehandlung anzuraten. Im Hinblick auf Schalenfestigkeit und Abreife der Kartoffeln im Boden sollten zwischen Krautabtötung und Ernte ca. drei Wochen liegen.

Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Dresden
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