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23.02.2015 | 02:04 | Finanzspritze 

Aufstockung des Eigenkapitals von Staatsweingüter

Wiesbaden - Trotz Bedenken der EU-Kommission plant Hessens Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) erneut einen Anlauf zur Aufstockung des Eigenkapitals der hessischen Staatsweingüter.

Rote Reben
Hessen will seine Staatsweingüter mit einer Erhöhung des Eigenkapitals finanziell schlagkräftiger machen. Die EU sieht das anders. Der Finanzminister will es nochmals versuchen. (c) proplanta
Man werde in Brüssel «ohne nötige Eile» in diesem Jahr wieder vorsprechen, kündigte Schäfer, Aufsichtsratsvorsitzender der Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach, am Freitag in Wiesbaden an.Deutschlands größtes Weingut mit einer Größe von 250 Hektar, vom Land 2003 in eine GmbH umgewandelt, will sein Eigenkapital von rund 17 Prozent auf knapp 50 Prozent erhöhen. Dies soll das Unternehmen für Investitionen flexibler machen.

Hessen zog aber Ende 2014 seinen Antrag formal zurück, da die EU ihre Genehmigung versagte. Brüssel habe argumentiert, dass noch nicht alle Details des Beihilfeverfahrens aus dem Jahr 2003 abgeschlossen seien. Inzwischen habe das Land jedoch die damaligen Umstrukturierungen formell beendet, sagte Schäfer und gab sich optimistisch für das abermalige Verfahren.

Hessen hatte 2003 unter CDU-Regierungschef Roland Koch die defizitären Staatsweingüter im Rheingau und an der hessischen Bergstraße zur GmbH gemacht. Ein Darlehen von 7,5 Millionen Euro, mit dem das Land vor sieben Jahren die hochmoderne neue Steinberg-Kellerei mitfinanzierte, soll nun in Eigenkapital umgewandelt werden. Eine weitere Million wird im Landesetat bereitgestellt.

Die GmbH habe 2014 im vierten Jahr in Folge Gewinne erzielt, teilte Geschäftsführer Dieter Greiner nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mit, ohne genaue Zahlen zu nennen. Die Bilanzsumme der Staatsweingüter lag bei 27 Millionen Euro, der Umsatz stieg von 10,8 auf 11,5 Millionen Euro. Seit 2003 sei der Umsatz jährlich um 6,5 Prozent gewachsen, sagte Greiner.

Mit der Stärkung des Eigenkapitals gehe es um «organisches Wachstum», nicht um Großinvestitionen wie den Bau der in den Berg gebauten Kellerei. Das 15-Millionen-Euro-Projekt war damals auf scharfen Widerstand der örtlichen Winzer gestoßen. (dpa/lhe)
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