Der Anbauumfang zur Herbstaussaat 2008 mit ca. 108.400 ha
Wintergerste in Sachsen und damit dem höchsten Stand der letzten zehn Jahre, verdeutlicht die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dieser Kultur. Für die Sortenwahl sind der Standort und die Verwertungsrichtung zu beachten. Neben der Ertragsstärke und günstigen agronomischen Eigenschaften sollten vermarktende Betrieben auf ausreichende Kornqualität in Form von sicheren, stabilen Hektolitergewichten von über 62 kg achten.
2009 wurden in den Landessortenversuchen auf allen Standortgruppen Erträge erreicht, die im Durchschnitt über den Werten des Vorjahres liegen. Auf den Lö-Übergangsstandorten wurden 100,2 dt je ha, auf den D-Süd-Standorten 71,5 dt je ha und auf den V-Standorten 80,4 dt je ha geerntet. Aufgrund der langen Kornfüllungsphase konnten auf den bisher ausgewerteten Standorten günstige Hektolitergewichte meist deutlich über 62 kg ermittelt werden.
Sortenempfehlungen für den überregionalen AnbauMehrzeilige SortenLö-Standorte: Lomerit, Highlight, Fridericus, Alinghi, Laverda, Leibniz 2) , Zzoom 1) , Christa 1)
D-Süd-St.: Lomerit, Fridericus, Laverda , Alinghi, Highlight, Zzoom 1)
V-Standorte: Highlight , Lomerit, Alinghi, Fridericus, Christa 1) , Zzoom 1)
Zweizeilige SortenLö-Standorte: Campanile, Cantare 1) , MH Firenzza 1) 2)
D-Süd-St.: Campanile, Finita, Sabine 1)
V-Standorte: Emily, Campanile, Cantare, Metaxa 1) , MH Firenzza 1)
1) vorläufige Empfehlung 2) Empfehlung für Lö-AckerebeneDie optimale Saatzeit liegt in der 37. bis 38. Kalenderwoche. Späte Saaten (bis Anfang Oktober) können sich im Folgejahr als Ertragsabfall auswirken. Die optimale Saatmenge beträgt ca. 270 Körner pro Quadratmeter, auf V-Standorten ca. 330 und in den höheren Lagen ca. 370. Bei ungünstigen Saatbedingungen sollte die Aussaatmenge erhöht werden. Nach dem Aufgang der Saat, besonders bei frühen Saaten, sollte unbedingt der mögliche Virusbefall kontrolliert werden. Beachten Sie bitte die diesbezüglichen Hinweise des Warndienstes des LfULG. (PD)