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21.12.2010 | 01:29 | Pflanzenforschung  

Bayer und BASF: Neue Kooperationsprojekte in der Pflanzenbiotechnologie

Aachen - Bayer und BASF bauen weltweit ihre Pflanzenforschung aus. Beide Unternehmen wollen bei der Entwicklung von ertragreicherem Reis zusammenarbeiten und dabei auch gentechnische Verfahren nutzen.

Pflanzenbiotechnologie
(c) Shawn Hempel - fotolia.com
In weiteren Kooperationsprojekten mit Partnern in den Niederlanden, USA und Israel geht es vor allem um Kartoffeln und Weizen.

Die Pflanzen-Sparten der beiden Unternehmen, BASF Plant Science und Bayer CropScience, haben eine langfristige Zusammenarbeit bei der Entwicklung von neuen Hybrid-Reissorten vereinbart. Ziel ist eine Ertragssteigerung von mehr als zehn Prozent. Eine Markteinführung ist bis 2020 geplant.

Während BASF für die allem Erforschung und Nutzung der für den Ertrag maßgebenden Gene (Traits) verantwortlich ist, will Bayer diese Gene in seine bereits in vielen Ländern eingeführten Hybridreis-Sorten übertragen.

Einige Tage zuvor hatte BASF die Vereinbarung einer weitreichenden Kooperation mit AVEBE, dem weltweit  führenden Kartoffelstärke-Unternehmen aus den Niederlanden bekannt gegeben. Beide Partner wollen bis 2019 eine neue Generation gentechnisch veränderter Stärkekartoffeln auf den Markt bringen.
 
Diese bilden in ihren Knollen, ähnlich wie die bereits zugelassene Amflora-Kartoffel, Stärke ausschließlich vom Amylopektin-Typ, der für bestimmte industrielle Anwendungen besser geeignet ist. AVEBE will seine Erfahrung aus Kartoffelzüchtung und Stärkeverarbeitung einbringen. Bereits in den 1990er-Jahren hatte AVEBE eine gentechnisch veränderte Stärkekartoffel in den Niederlanden angebaut.

Außerdem sollen die neuen Stärkekartoffeln eine Resistenz gegen die Kraut- und Knollenfäule besitzen, eine Pilzerkrankung. Dazu haben Wissenschaftler bei BASF Resistenzgene aus Wildkartoffeln in ertragreiche Kultursorten übertragen. Diese gv-Kartoffeln werden seit einiger Zeit in Freilandversuchen getestet.

Auch Bayer CropScience will seine Pflanzenforschung über internationale Kooperationen intensivieren. So beteiligt sich Bayer an dem israelischen Unternehmen Evogene. Vorrangiges Ziele ist die Entwicklung von ertragreichem und trockentolerantem Weizen sowohl mit modernen molekularbiologischen wie mit gentechnischen Verfahren. Mit der Universität von Nebraska unterzeichnete Bayer zudem einen Vertrag über eine Zusammenarbeit in der Weizenzüchtung. (TransGen)
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