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14.05.2009 | 15:02 | Getreidebau  

Beregnung: Teure Technik hilft bei Wassermangel

Oldenburg - Trotz des Regens der letzten Tage ist es für die Landwirtschaft in vielen Regionen Niedersachsens nach wie vor viel zu trocken.

Rapsfläche
(c) proplanta
Weizen, Roggen, Gerste und Raps konnten sich bisher nicht optimal entwickeln. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen befürchtet auf trockenen Standorten schon jetzt geringere Getreideerträge und schlechtere Erntequalitäten als im langjährigen Durchschnitt. In intensiven Ackerbauregionen helfen viele Landwirte bei Trockenheit mit künstlichem Regen nach. Im Nordosten Niedersachsens, wo viele Ackerbaubetriebe auf leichten Böden wirtschaften, starteten die Landwirte bereits Mitte April ihre Beregnungsmaschinen - etwa 14 Tage eher als sonst. Mittlerweile wurde das Wintergetreide auf vielen Flächen schon zum zweiten Mal beregnet.

Die Landwirte rechnen genau nach, ob sich eine Beregnung lohnt. Jeder Millimeter Regen aus der Düse kostet den Bauern rund 2,80 Euro, das sind etwa 200 bis 400 Euro pro Hektar. Bei Kartoffeln und Zuckerrüben fällt die Entscheidung leicht. Sie leisten im Gegensatz zum Getreide einen hohen Beitrag zum Betriebseinkommen und gelten daher als „beregnungswürdige Früchte“. Auch ihre darbende Braugerste müssen Landwirte auf jeden Fall beregnen, da die in Anbauverträgen vereinbarten Mengen abzusichern sind. (agrar-PR) 

Beregnungsanlagen stehen vorrangig auf Betrieben mit einem hohen Anteil beregnungswürdiger Früchte und leichter Böden. Nach einer aktuellen Umfrage des Bundesfachverbandes Feldberegnung werden in Niedersachsen etwa 300.000 Hektar bewässert. Das entspricht einem Anteil von 11,5 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) und rund 60 Prozent der gesamten Beregnungsfläche Deutschlands. Niedersachsen gilt damit als beregnungsintensiv. Bundesweit werden etwa 500.000 Hektar bewässert, das entspricht einem Anteil von etwa 3 Prozent an der gesamten LF Deutschlands.

Angesichts des Klimawandels wird es zukünftig immer wichtiger, die Beregnung effizient und sparsam einzusetzen. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen ist dazu in verschiedenen Projekten aktiv: Im Rahmen des Klimazwei-Projektes „Klimafolgenmanagement in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen“ arbeitet sie intensiv an Substitutionsmöglichkeiten für das Grundwasser. Im Rahmen des Klimaschutz-Projektes KLIMZUG-NORD der Metropolregion Hamburg erforscht sie Wasser sparende Methoden der Beregnung. In beiden Projekten sollen Strategien zur Anpassung der landwirtschaftlichen Praxis an den Klimawandel entwickelt werden. (PD)
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