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08.12.2014 | 11:15 | Getreidemarkt 

Blick auf die Getreidemärkte

Hannover - Der Braunschweiger Getreidetag hat eine lange Tradition.

Getreide Export
(c) proplanta
1994 informierten sich die Landwirte dort zum ersten Mal über die Liberalisierung der Agrarmärkte nach der ersten EU-Agrarreform. Neben dem Blick auf die aktuellen Märkte bildeten die Öl- und Eiweißpflanzen in diesem Jahr einen Schwerpunkt. „Wie können wir mit den Greening-Vorgaben in der Praxis umgehen?“

Diese Frage beantwortete Jürgen Hirschfeld, Vorsitzender des Ausschusses für Pflanzliche Erzeugnisse im Landvolk Niedersachsen beim 20. Braunschweiger Getreidetag in Königslutter ganz pragmatisch: „Wir wollen produktionsintegrierte Maßnahmen nutzen“. Das könnten entweder der Zwischenfruchtanbau oder der Anbau heimischer Eiweißpflanzen sein. Der erforderliche Züchtungsfortschritt bei Körnerleguminosen komme wie beim Winterraps mit dem vermehrten Anbau, hofft er.

„Ich bin davon überzeugt, dass Eiweißpflanzen eine Chance bekommen müssen“, stimmte ihm Dietmar Brauer, stellvertretender Vorsitzender der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP), zu. Allerdings honoriere der deutsche Markt den Anbau bislang nicht - der Verkaufspreis liege unter dem Futterwert. Mit dem Greeningvorgaben könnte sich das ändern. Demnach werden Leguminosen trotz Pflanzenschutzmitteleinsatz und Düngung als ökologische Vorrangfläche mit einer Gewichtung von 0,7 angerechnet. Sein Geld verdient der Pflanzenzüchter jedoch zu 90 Prozent mit Rapssaatgut.

„Raps ist als Eiweißlieferant, Öllieferant und nachwachsender Rohstoff interessant“, sagte Brauer. Bio-kraftstoff sei als Absatzventil immens wichtig, ergänzte Hirschfeld und nannte noch einen weiteren Punkt auf seiner Agenda: „Wir streiten dafür, dass das Rapsschrot bei der Nachhaltigkeit angerechnet wird“. Neben der guten Qualität hängt der Preis, den die Landwirte für ihre Produkte erlösen können, von vielen Faktoren ab: Da sind zum Einen Angebot und Nachfrage, die durch das Wetter und die Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung aber auch vom Ölpreis beeinflusst werden, und zum Anderen die Wechselkurse zu den Währungen anderer Länder.

Diese Sicht der Dinge erläuterte Werner Bosse vom Landvolk Niedersachsen. In diesem Jahr haben die Landwirte den Markt im Blick behalten. „Sie wussten, wenn eine Exportmöglichkeit kommt, ergibt sich für kurze Zeit die Nachfrage, und dann muss reagiert werden“, sagte er. Niedersachsen bietet durch seine Nähe zu den Häfen an der Nordsee gute Voraussetzungen für den Export von Getreide. Zusammen mit dem starken Dollarkurs und dem hohen Rohproteingehalt des niedersächsischen Weizens bestehen derzeit gute Exportmöglichkeiten für den wertvollen Rohstoff. (LPD)
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