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12.07.2007 | 06:51 | NawaRo 

BMELV startet umfangreiches Pilotprojekt für die stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe

Berlin - Holz ist schon heute ein vielseitiger und gefragter Rohstoff.

Holz
(c) proplanta
Um die Verwendungsbereiche von Holz noch zu vergrößern, sollen möglichst alle Bestandteile des Holzes veredelt werden: Dieser Anspruch eint 16 namhafte Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf ihrem Weg zur so genannten Bioraffinerie. Aufgabe einer Bioraffinerie ist es, die jeweiligen Inhaltsstoffe der Biomasse für die Herstellung neuer Rohstoffe zu nutzen. Dabei werden Cellulose, Hemicellulosen, Lignin und die ätherischen Inhaltsstoffe des Holzes zunächst getrennt, aufbereitet und so neue biogene Rohstoffe für die Chemische Industrie produziert. Das BMELV fördert das Verbundprojekt über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) in den kommenden drei Jahren mit knapp 1,9 Millionen Euro.

Bereits heute wachsen mehr als zehn Prozent aller Chemierohstoffe auf Feldern und im Wald: Über zwei Millionen Tonnen nachwachsende Rohstoffe verarbeitet die Chemische Industrie jedes Jahr in Deutschland. Dazu kommt insbesondere die so genannte Weiße Biotechnologie zum Einsatz. Dabei werden Mikroorganismen oder deren Bestandteile (Enzyme) bei der industriellen Herstellung von Feinchemikalien, Futtermitteladditiven, Agrar- und Pharmavorprodukten eingesetzt. Mit der wachsenden Bedeutung der weißen Biotechnologie, steigt insbesondere die Nachfrage nach Kohlenhydraten.

Diese sollen künftig auch aus Laubholz erzeugt werden können. Unter Koordination der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. (DECHEMA) wollen die Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie, die Degussa GmbH, die Bayer Technology Services GmbH, die Solvent Innovation GmbH und andere Partner Verfahren zur effizienten Trennung der Holzkomponenten mit etablierten und neuen Prozessen entwickeln.

So sollen verschiedene im Holz enthaltende Terpene und andere therapeutische Wirkstoffe extrahiert werden und in großtechnischen Anlagen verwertet werden. Nach dem anschließenden Holzaufschluss wird das Lignin von den übrigen Bestandteilen abgetrennt und chemisch fit gemacht für den Einsatz als Werkstoff. Die Polysaccharide (Vielfachzucker) Cellulose und Hemicellulose zerlegen die Projektpartner hingegen zu Kohlenhydraten, die als preiswerte Rohstoffbasis für biotechnologische Verfahren und als Plattformchemikalien für die chemische Industrie zur Verfügung stehen. (BMELV)
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