22.03.2012 | 10:51 | Baumwolltagung
Bremer Tagung lotet neue Chancen für Baumwolle aus Bremen - Die weltweite Nachfrage nach Textilfasern steigt, aber der Marktanteil der Baumwolle sinkt. Das ist eine der Entwicklungen, mit der sich rund 500 Experten aus mehr als 40 Ländern seit Mittwoch bei der Bremer Baumwolltagung beschäftigen. |
(c) Michael Flippo - fotolia.com Synthetische Fasern sollten nicht allein als Konkurrenten für die Baumwolle gesehen werden, sagte der Leiter des Faserinstituts Bremen, Axel Herrmann, zum Auftakt der Konferenz. Für die meisten Hersteller von Textilien sei es normal, Mischgewebe zu verwenden. «Wir müssen neue Wege gehen.»
Das gelte auch für den technischen Einsatz. Baumwolle könne zwar nicht für Flugzeugflügel oder Windenergieanlagen eingesetzt werden, wo Kohlefasern zu großer Gewichtsersparnis beitragen. Baumwolle habe aber zum Beispiel im Innenraum von Flugzeugen Potenzial. «Dafür gibt es einen großen Bedarf», sagte Herrmann.
Aus Sicht des Präsidenten der Bremer Baumwollbörse, Jens Lukaczik, wäre es hilfreich, wenn der Baumwollmarkt wieder in ruhigeres Fahrwasser gelangen könnte. Die vergangenen Jahre seien von Preissteigerungen geprägt gewesen. Die Branche habe sehr gute Aussichten, müsse sich aber auch mit drängenden Fragen auseinandersetzen.
Die weltweite Baumwollproduktion ist nach Zahlen der Bremer Baumwollbörse nach einem Rückgang 2008/2009 auf gut 23,3 Milliarden Tonnen wieder gestiegen und wird 2011/2012 geschätzt 27,3 Milliarden Tonnen erreichen. Sowohl bei der Produktion (7,2 Milliarden Tonnen) als auch beim Verbrauch (10,1 Milliarden Tonnen) liegt China vorne. Weltgrößter Exporteur sind die USA mit 3,1 Milliarden Tonnen. Die Anbaufläche hat weltweit mit knapp 30 Millionen Hektar - das entspricht etwa der Größe Italiens - den niedrigsten Wert seit 20 Jahren erreicht. (dpa)
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