Nach den vorläufigen Ergebnissen der jüngsten Vollerhebung stieg die Gemüsefläche gegenüber 2007 um knapp drei Prozent auf bundesweit 115.000 Hektar (ha), berichtet der Landvolk-Pressedienst. Verglichen mit der vorherigen Vollerhebung des Jahres 2004 nahm der Feldgemüsebau in Deutschland um rund vier Prozent zu. Das größte Anbauareal weist die Statistik erneut für Nordrhein-Westfalen aus. Mit 20.013 ha ist die Gemüseanbaufläche dort jedoch gegenüber 2004 um knapp zwei Prozent gesunken.
Auf Platz zwei folgt Niedersachsen, wo die Erzeuger ihre Anbaufläche gegenüber 2004 um rund fünf Prozent auf nunmehr 19.305 ha ausgedehnt haben. Noch stärker expandierte der Feldgemüsebau in Rheinland-Pfalz, und zwar um kräftige 15 Prozent auf 17.654 ha. Zu den größten Gemüseerzeugern zählte darüber hinaus Bayern mit 13.109 ha. In allen anderen Bundesländern wuchs das Gemüse auf weniger als 6.500 ha. Doch nicht überall haben die Erzeuger ihre Gemüseanbauflächen im Freiland gegenüber der Vollerhebung 2004 ausgeweitet. Außer in Nordrhein-Westfalen verkleinerten nach den Angaben der Zentralen Markt- und
Preisberichtstelle (
ZMP) auch die Landwirte in Brandenburg, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie im Saarland und in Sachsen ihre Flächen.
Dennoch werden die deutschen Gemüseerzeuger auch in diesem Jahr wieder eine gute Ernte einfahren. Mit voraussichtlich 3,23 Mio. Tonnen (t) Gemüse könnten sie das Vorjahresergebnis sogar um knapp zwei Prozent übertreffen. Gegenüber der Vollerhebung 2004 würde das Plus sogar fast fünf Prozent beziehungsweise rund 150.000 t betragen. Die guten Ernteergebnisse führen die Bonner Marktbeobachter auf Flächensteigerungen in den übrigen Bundesländern zurück. Zudem sind bei vielen Gemüsearten die Durchschnittserträge gegenüber 2004 gestiegen, auch wenn das Erntejahr 2008 von Marktexperten nicht als herausragend bezeichnet wird. Denn in diesem Jahr haben häufig regional eng begrenzte Witterungsextreme den Landwirten die Produktion schwer gemacht.
Wichtigstes Gemüse im Freilandanbau ist nach wie vor der Spargel, dessen Anbaufläche für das laufende Jahr auf 18.405 ha veranschlagt wird. Im Vergleich mit 2007 wäre dies zwar eine Einschränkung um rund ein Prozent, gegenüber 2004 würde jedoch immer noch ein dickes Plus zu Buche schlagen. Damals standen bundesweit erst 16.744 ha im Ertrag. Auch in diesem Jahr war Niedersachsen mit 4.018 ha wieder das Bundesland mit der größten Anbaufläche der Edelgemüseart. Die flächenmäßig zweitwichtigste Gemüseart waren bundesweit wiederum die Möhren, deren Anbau mit 10.492 ha etwa der Fläche aus 2004 entspricht. (LPD)