Deutschlands Winzer erzielen ein überdurchschnittliches Ergebnis. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht seine letzte Schätzung für 2023. (c) proplanta
Wie aus der heute veröffentlichten letzten Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, ist mit einer Menge von 9,25 Mio. Hektolitern zu rechnen. Das Vorjahresergebnis würde damit um 197.100 Hektoliter oder 2,2% übertroffen, das Zehnjahresmittel von 2013 bis 2022 um 5,2%.
Die aktuell dritte Schätzung der Wiesbadener Statistiker fällt allerdings um 627.000 Hektoliter geringer aus als die erste im August, als noch mit einer Erntemenge von 9,88 Mio. Hektolitern gerechnet wurde. Der Grund hierfür war laut Destatis die Witterung im September. Hohe Temperaturen hätten zu einer starken Verdunstung des Wassers aus den Beeren geführt. Zudem seien Rebflächen, insbesondere in Rheinhessen, durch schweren Hagelschlag geschädigt worden.
Die im Ertrag stehende Anbaufläche ist von den Winzern in diesem Jahr leicht vergrößert worden, und zwar um rund 200 auf 100.800 Hektar. Zum größeren Weinmostaufkommen trug bei, dass der Durchschnittsertrag je Hektar laut den vorläufigen Daten von 89,7 Hektolitern im Vorjahr auf nun 91,8 Hektoliter gestiegen ist. Dies ist allein auf den Weißmost mit einer Steigerung von 87,9 hl/ha auf 92,2 hl/ha zurückzuführen. Bei Rotmost ging der durchschnittliche Hektarertrag hingen von 93,8 Hektoliter auf 90,5 Hektoliter zurück, und auch das Erntevolumen fiel mit 2,92 Mio. Hektoliter um 3,5% geringer als 2022 aus. Beim weißen Most legte es hingegen um 5,0% auf 6,33 Mio. Hektolitern zu.
Höchste Hektarerträge in der Pfalz
Die mit Abstand wichtigste Rebsorte bleibt 2023 der weiße Riesling. Der gewonnene Traubenmost für dessen Herstellung liegt mit fast 2,18 Mio. Hektolitern um 16,0% über dem Vorjahresniveau. Dahinter folgt Müller-Thurgau, bei dem das Mostaufkommen mit 1,09 Mio. Hektolitern allerdings das Vorjahresergebnis um 5,5% verfehlte. Bei der wichtigsten Rebsorte für Rotwein, dem Blauen Spätburgunder, liegt die Mosternte mit 0,96 Mio. Hektolitern in etwa auf dem Niveau von 2022.
Bei den bundesweit größten Weinanbaugebieten belegen Rheinhessen und die Pfalz erneut die vorderen Plätze. Während in Rheinhessen die Weinmostmenge mit 2,51 Mio. Hektolitern auf dem Vorjahresniveau stagnierte, legte sie in der Pfalz um gut 100 Mio. Hektoliter auf 2,40 Mio. Hektoliter zu. Dort sind auch deutschlandweit die höchsten Hektarerträge mit mehr als 100 Hektoliter sowohl bei Weiß- als auch bei Rotmost zu verzeichnen.