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08.03.2007 | 17:13 | Weinwirtschaft 

Deutscher Wein soll bessere Marktchancen bekommen

Berlin - Der deutsche Wein soll nach dem Willen des Bundestags bessere Marktchancen bekommen.

Wein
(c) proplanta
Das Parlament beschloss am Donnerstag in Berlin in seltener Einigkeit einige Namensänderungen und mehr Rechte beim Weinanbau für die Länder. Der «Qualitätswein mit Prädikat» soll künftig «Prädikatswein» heißen. Wer einen Wein aus der traditionellen Anbauregion «Mosel-Saar-Ruwer» trinkt, soll demnächst auf dem Etikett nur noch die Bezeichnung «Mosel» finden. Der «Qualitätswein garantierten Ursprungs» verschwindet nach den Plänen ganz aus den Regalen, da der Begriff am Markt als bedeutungslos gilt.

Die Länder können die Rechte zur Wiederbepflanzung nach den Plänen künftig in ein anderes Anbaugebiet übertragen. Die Hektarerträge zwischen Steil- und Flachlagen können in einem Betrieb verrechnet werden. Wenn mehr Wein geerntet wird als von der EU festgelegt, ist es möglich, die so genannte Destillationsverpflichtung auch mit Wein aus anderen Jahrgängen zu erfüllen. Bis zu einer Menge von 1000 Litern kann der Wein statt zur Destillation auch als Energieträger oder Wirtschaftsdünger genutzt werden. Der Bundesrat muss noch zustimmen.

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner forderte ein Gemeinschafts-marketing für die deutschen Winzer. Das Bundeskabinett hatte die Änderung des Weingesetzes im vergangenen Jahr beschlossen. Die Bezeichnung «Mosel» ist aus Sicht der Regierung bei der internationalen Konkurrenz guter Weine eher durchsetzungsfähig.

Die Änderungen sind kein Vorgriff auf die Reform des europäischen Wein-marktes. Die EU-Kommission will Weinüberschüsse abbauen und den europäischen Wein wegen der Konkurrenz aus Übersee wettbewerbsfähiger machen. Dazu sollen auch umstrittene Herstellungsverfahren anderer Länder wie der Einsatz von Eichenholzchips zugelassen werden. Bundesagrar-minister Horst Seehofer (CSU) hatte vor Qualitätseinbußen gewarnt und angekündigt, einen Codex für Wein einzuführen. (dpa)
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