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02.04.2012 | 08:17 | Aktueller Rat zum Pflanzenschutz  

Einsatz von Wachstumsreglern im Getreide

Dresden - Die Getreidebestände haben den zurückliegenden Winter sehr unterschiedlich überstanden. Auf vielen Flächen hat das Getreide heftig gelitten.

Praxis-Tipp
(c) proplanta
Sofern nicht umgebrochen werden musste, weisen die Bestände doch größere Pflanzenverluste auf und auch die Einzelpflanzen sind in ihrer phänologischen Entwicklung deutlich zurück. Unter diesen Bedingungen sind Wachstumsregler sehr verhalten einzusetzen. In lückigen und lichten Beständen ist die Gefahr des Lagerns ohnehin geringer. Mit zunehmendem Abstand der Getreidepflanzen untereinander werden die Einzelpflanzen außerdem von mehr Spritzbrühe getroffen. Da mit Wachstumsreglern in die Pflanzenphysiologie eingegriffen wird, darf der Wirkstoffanteil, den die Pflanzen erhalten, nicht zu hoch werden. Deshalb sind die Aufwandmengen zu minimieren.

In normal entwickeltem Getreide empfiehlt es sich, Wachstumsregler anzuwenden, um das Lagerrisiko zu senken. Ihre Anwendung setzt wüchsiges Wetter, frostfreie Nächte und entsprechende Tagestemperaturen (Medax Top > 5 °C, CCC > 8 °C, Calma und Moddus > 12 °C, Camposan-Extra > 15 °C) voraus.


Wintergerste

Auf den besseren Böden mit einem hohen Ertragsniveau haben sich zwei Spritzfolgen (SF) mit jeweils zwei Terminen bewährt: 

SF1: BBCH 31 - 32   Moddus    BBCH 45 - 47   Camposan-Extra

SF2: BBCH 31 - 32   Medax Top + Turbo BBCH 37 - 39   Medax Top + Turbo + Camposan-Extra

Bei Beständen mit geringer Lagerneigung reicht in der Regel eine Behandlung mit Moddus oder Camposan-Extra aus.


Winterweizen

CCC kann in der Bestockungsphase die Entwicklung der Seitentriebe fördern. Das lässt sich ausnutzen bei Bestandestypen, wenn im Frühjahr noch Seitentriebe angelegt werden sollen. Da bei Ährentypen die erst im Frühjahr gebildeten Nebentriebe für den Ertragsaufbau weniger bedeutsam sind, ist es günstiger, die erste CCC-Gabe im BBCH-Stadium 30 auszubringen. Im BBCH-Stadium 31 - 37 kann eine Behandlung mit Moddus oder Medax Top + Turbo folgen.


Winterroggen

Auf besseren Böden werden zwei Spritztermine benötigt. Begonnen wird ab BBCH-Stadium 30 mit einem CCC-Produkt. Moddus oder Kombinationen von CCC und Moddus sind ebenfalls geeignet und sollten im BBCH-Stadium 31 – 34 appliziert werden. Für die zweite Behandlung hat sich Camposan-Extra bewährt. Bei hoher Standfestigkeit auf trockenen Standorten reicht oftmals eine Einmalbehandlung mit Moddus oder Camposan-Extra aus.


Wintertriticale

In Sorten mit geringer oder mittlerer Standfestigkeit kann nach einer CCC-Vorlage Moddus oder Moddus + CCC folgen. Eine Behandlung mit Medax Top + Turbo wäre eine weitere Möglichkeit. In standfesten Sorten wird zum Ende der Bestockung über eine Behandlung mit CCC entschieden. Wenn Witterung und Bestandesentwicklung für eine Folgeanwendung sprechen, wird mit CCC oder Camposan-Extra eine ausreichende Stabilität erreicht.
Quelle: H. Bär / LfULG Dresden
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