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06.10.2012 | 08:07 | Getreide- und Rapsernte  

Ernteerträge und Preise sind erfreulich, Qualität variiert stark

Münster - Die Landwirte in Westfalen-Lippe blicken zurück auf eine Getreide- und Rapsernte mit unterschiedlichen Qualitäten, aber erfreulichen Erträgen.

Getreideernte
(c) proplanta
Dank attraktiver Weltmarktpreise können sie die Ernte des Jahres gut vermarkten und sich insgesamt über eine überraschend gute Ernte freuen.

Dieses Fazit zog heute der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV), Johannes Röring, anlässlich der Ernte-Pressekonferenz des Verbands in Münster.

„Die sowohl im Vergleich zu 2011 wie auch zum langjährigen Durchschnitt gute Getreide- und Rapsernte war nicht unbedingt zu erwarten gewesen, denn die Kahlfröste im Februar, ein sehr trockenes Frühjahr und ein verregneter Frühsommer ließen größere Einbußen befürchten.

Auch dank des sonnigen Spätsommers konnten jedoch durchweg gute Erträge erzielt werden. Wir bleiben letztlich ein von der Witterung abhängiger Wirtschaftszweig, aber in diesem Jahr war das Wetter auf der Seite der Bauern", so Röring.

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband schätzt den durchschnittlichen Ertrag 2012 bei Getreide (ohne Körnermais) in Westfalen-Lippe auf ca. 73 dt/ha. Die Ernte liegt damit etwa 3,7 Prozent über dem Vorjahr und ca. 2,7 Prozent über dem Mittelwert der Jahre 2007 bis 2011.

Die Erträge bei Winterraps lagen bei 38 dt/ha, was einem deutlichen Anstieg von 14 Prozent gegenüber 2011 entspricht. Sowohl bei Getreide als auch bei Raps liegen die Hektarerträge 2012 in Westfalen-Lippe damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Seit über zwei Jahren bewegen sich die weltweiten Erzeugerpreise für Getreide und Raps auf einem hohen Niveau.

Die anhaltende Dürre in den USA und die große Trockenheit in weiten Teilen von Südamerika und Russland haben dafür gesorgt, dass dieses für Ackerbauern erfreuliche Preisniveau 2012 stabil geblieben ist.

Experten gehen davon aus, sich an dieser Situation mindestens bis zum kommenden Frühjahr wenig ändern wird.

Die in Westfalen-Lippe besonders wichtige Tierhaltung steht nach Einschätzung des WLV angesichts hoher Kosten für Futtermittel und stark steigender Preise für Energie vor einer großen Herausforderung.

Der Verband sieht Molkereien, Schlachthöfe und den Lebensmitteeinzelhandel in der Verantwortung, die spürbar gestiegenen Produktionskosten durch höhere Erzeugerpreise für Milch- und Fleischprodukte aufzufangen und diese auch an die Verbraucherinnen und Verbraucher weiter zu geben.

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband sieht im Schutz landwirtschaftlicher Nutzflächen eine zentrale Herausforderung für die nationale wie europäische Politik.

„Wir erwarten, dass sowohl bei der Umsetzung der Energiewende in Deutschland als auch bei der anstehenden Beschlussfassung zur Ausgestaltung der EU-Agrarpolitik nach 2013 diesem Umstand Rechnung getragen wird", umriss WLV-Präsident Röring abschließend die Erwartungen der Landwirtschaft. (wlv)
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