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02.09.2012 | 10:20 | Ernteschätzungen 2012 

EU-Kommission dämpft Aussichten auf gute Getreideernte

Brüssel - Die Sommerdürre in Südeuropa schlägt sich in den Ernteschätzungen der Europäischen Kommission nieder: Die Generaldirektion Landwirtschaft erwartet in ihrer jüngsten Prognose, die den Mitgliedstaaten am Donnerstag vorgestellt wurde, nur noch eine verfügbare EU-Produktion von 278,6 Mio. t für das Wirtschaftsjahr 2012/13.

Getreideernte 2012
(c) proplanta
Das sind 0,8 Mio. t weniger, als Ende Juli veranschlagt wurden. Gegenüber dem Vorjahresergebnis wäre das ein Minus von 6,1 Mio. t. Einschließlich der Anfangsbestände von 35,9 Mio. t Getreide und erwarteter Importe in Höhe von 13,4 Mio. t stünden dann 327,9 Mio. t zur Verfügung.

Im Einzelnen dürften 127,3 Mio. t Weichweizen eingebracht werden, ferner 60,2 Mio. t Mais, 53,1 Mio. t Gerste, 8,5 Mio. t Hartweizen, 7,8 Mio. t Hafer und 7,7 Mio. t Roggen.

Im Jahresvergleich erzeugt dies ein gemischtes Bild: Die Einbußen kämen hauptsächlich durch ein deutliches Minus von 11,0 % bei Mais zustande und ferner durch einen Rückgang der Brotweizenproduktion um 1,0 %, so die Kommission. Hingegen ergäbe sich ein Plus von 3,6 % für Gerste, von 5,3 % für Hartweizen und sogar von 15,5 % für Roggen. Die Haferernte wäre dann mit einem Zuwachs um 1,5 % angeschlossen.


Regenfälle erschweren Ernte im Norden

Insgesamt stellt sich die Lage in Europa zweigeteilt dar: Während der Süden von Mitte Juli bis Mitte August unter sehr hohen Temperaturen und Regenmangel litt, herrschten in Nord- und Nordwesteuropa für die Jahreszeit normale oder eher etwas kühlere Temperaturen vor.

Ein Rückgang der Niederschläge auch dort erleichterte laut JRC die Ernte von Wintergetreide und sorgte für gute Wachstumsbedingungen der Sommersorten, auch wenn heftige lokale Regenfälle das Einholen in manchen deutschen Regionen erschwert haben könnten.

Unter dem Strich erwarten die Experten jedoch ein gutes Ergebnis für die Bundesrepublik, mit einem Ertragsplus von 8,2 % für Weichweizen und 10,9 % für Gerste. Der Biomasseaufwuchs habe das langfristige Mittel zuletzt in allen Regionen übertroffen. Auch Österreich, Tschechien und die Slowakei dürften eine gute Ernte einfahren. (AgE)

 
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EU-Getreidebilanz 2012/13
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