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27.07.2016 | 10:37 | Biologische Unkrautbekämpfung 

Europas größte Freiland-Dämpfanlage in Mecklenburg-Vorpommern im Einsatz

Schwerin - Bei einem Besuch der BioBehr GmbH in Gresse (LK Ludwigslust-Parchim) besichtigte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus gestern eine Dämpfanlage zur umweltfreundlichen Bekämpfung von Unkraut – die europaweit erste in dieser Ausführung.

Biologische Unkrautbekämpfung
(c) proplanta
„Die vollautomatisch arbeitende Maschine ermöglicht eine effektive Bodendämpfung auf dem offenen Feld, wodurch Pflanzenschutzmittel eingespart und Lebensmittel von höchster Qualität produziert werden können“, betonte der Minister. Etwa 3.300 m² Fläche kann die Anlage pro Tag auf ökologisch schonende Weise von Unkrautsamen befreien.

Das funktioniert so: Mit einem Kessel wird Wasserdampf erzeugt. Dieser Dampf wird in Dämpfhauben geleitet, die auf gut gelockerten Boden aufliegen. Der Wasserdampf dringt in den Boden ein und erhitzt ihn. Der Unkrautsamen quillt auf und lässt die Wärme in das Saatkorn eindringen.

Im Saatkorn gerinnt das Eiweiß und der Unkrautsamen kann nicht mehr keimen. So wird die Oberschicht Unkrautfrei. Auch führt das Dämpfen nachweislich zu einer besseren Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegenüber Krankheiten und Schädlingen.

Zwar ist die Idee der Unkrautbekämpfung mittels thermischer Verfahren nicht neu – im Gewächshausanbau wird sie schon seit vielen Jahren praktiziert –, die Technologie für die Dämpfung im Freiland ist allerdings erst seit kurzem verfügbar und kommt nun erstmalig bei uns im Land zur Anwendung, freute sich der Minister. Einen maßgeblichen Beitrag zu diesem Erfolg habe der Betrieb durch „unternehmerischen Innovationsgeist“ und „Mut zu neuen, technischen Ansätzen“ selbst geleistet.

Die BioBehr GmbH baut auf einer Fläche von 155 ha beispielsweise Broccoli, Eissalat, Mini-Romasalat, Hokkaido Kürbis oder Fenchel nach höchsten ökologischen Standards an. Im konventionell bewirtschafteten Gemüsegarten der Firma Behr Gemüse GmbH werden auf 785 ha Mini Romasalate, Brokkoli, Salarico, Eissalat, Spinat und Porree angebaut. Damit gehöre der Standort zu den „unternehmerischen Leuchttürmen“ im Gemüseanbau des Landes.

Beide Betriebe sind Mitglied in der Erzeugerorganisation „Mecklenburger Ernte“ GmbH. Die Erzeugerorganisation kümmert sich um den Einsatz neuester Technologien im Obst- und Gemüseanbau unseres Landes und übernimmt die gemeinsame Vermarktung der Erzeugnisse ihrer Mitglieder. Sie sorgt für eine marktgerechte Erzeugung und die ständige Verbesserung der Qualität.

Die 26 Mitglieder bewirtschaften 4.000 ha Gemüse- und 664 ha Obstfläche. Mit einem Umsatz von über 100 Mio. € gehört sie zu den größten Erzeugerorganisation Deutschlands.

Insgesamt gibt es in M-V 254 Gartenbaubetriebe, die auf einer Fläche von rund 5.000 ha wirtschaften.
regierung-mv
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