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09.12.2012 | 06:00 | Gänsefuß-Biotypen 

Fruchtfolge beeinflusst Mutationsvorkommen von Weißem Gänsefuß

Fulda - Wie Dr. Mark Varrelmann vom Institut für Zuckerrübenforschung in Göttingen im Pflanzenschutzsymposium der FCS Feinchemie Mitte November über Feldversuche zu einer geeigneten Herbizidstrategie berichtete, sei eine alleinige Behandlung der bekannten Chenopodium album-D1-Mutationen mit Metamitron und Metribuzin nicht erfolgversprechend.

Weißer Gänsefuß (Chenopodium album)
Weißer Gänsefuß (Chenopodium album)
Vielmehr gelinge die Kontrolle mutierter Biotypen des Leitunkrauts in Zuckerrüben nur mit der Kombination von Metamitron, Ethofumesat und Phenmedipham in ausreichendem Maße. Die Art der Mutation habe keine Bedeutung für den Erfolg oder Misserfolg einer Behandlung. Bereits im Jahr 2010 habe eine neue relevante Mutation nachgewiesen werden können, die gegenüber Triazinonen weniger empfindlich sei und auf die Triazine keinen Einfluss hätten.

Der Phytomediziner betonte, die Ausbreitung der mutierten Biotypen sei in jedem Fall zu verhindern, um eine nachhaltige Wirkung der Mittel weiter zu gewährleisten. Varelmann riet den Landwirten, die Aufwandmengen nicht zu reduzieren, da dies die Vermehrung unerwünschter Biotypen begünstige. Die Fruchtfolge sei sorgfältig zu planen, um Selektion zu verhindern.

FCS-Fachberaterin Antje-Viola Kalfa berichtete unter Hinweis auf die Ergebnisse eines europäischen Monitorings, dass es in Deutschland erheblich weniger mutierte Biotypen von Weißem Gänsefuß gebe als in Belgien und den Niederlanden. Über den Zeitraum 2009 bis 2011 hätten 88 % der Chenopodium-album-Proben von Verdachtsflächen den sensitiven Wildtyp aufgewiesen. Dabei habe sich gezeigt, dass die Fruchtfolge einen relevanten Einfluss auf das mögliche Vorkommen der Mutationen habe. (AgE)
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