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22.01.2015 | 10:05 | Futteranalyse 

Futtererbsen sinnvoll in die Rationen einzubauen

Jena - Wie in den Vorjahren erfolgten in der TLL auch diesjährig Untersuchungen zum Nährstoffgehalt und der futterhygienischen Qualität bei den wichtigsten Futtergetreiden.

Futteranalyse
Bei der hofeigenen Verwertung von Erbsen sollte sich unbedingt an der Sortenbewertung orientiert oder eine eingeschränkte Futteranalyse auf Trockenmasse und Rohprotein veranlasst werden, um die Futtererbsen sinnvoll in die Rationen einzubauen. (c) proplanta
Die Probenauswahl basierte wieder auf Thüringer Herkünften und ermöglicht so den Jahresvergleich. Ergänzend erfolgte die Nährstoffanalytik bei Futtererbsen. Die aufgeführten Gehalte sind auf ein Kilogramm mit Trockenmassegehalt 88 % bezogen und beim Energiegehalt (ME) nach Einzelfuttermittelformel für Schweine sowie beim Lysin nach Schätzgleichung ausgewiesen. Ergänzend liegen Angaben zur Mykotoxinsituation vor.

Durch die niedrigen Marktpreise setzen Eigenmischer verstärkt wieder Futtergetreide in ihren Rationen ein, so dass die Orientierung am Jahrestrend der Nährstoffgehalte für die Rationsoptimierung hilfreich ist, da die desolaten Schweinepreise kaum Analysen erlauben.

Die Wintergerste mit ihrem meist hohen Anteilen in den Rationen wurde bei günstigem Wetter und damit hohen Trockenmassewerten (87,5 %) eingelagert. Ihr Energiegehalt liegt stabil bei 12,7 MJ ME/kg, das Rohprotein jedoch nur bei 101 g. Damit liegt es doch merklich unter dem recht hohen Vorjahreswert, was bei hohem Gerstenanteil in der Mischung zu berücksichtigen ist. Dementsprechend weist auch Lysin als Leitaminosäure mit 3,7 g einen etwas niedrigeren Gehalt auf, entspricht aber noch dem Tabellenwert.

Der für die Eigenvermarktung ebenfalls preislich interessante Futterweizen hatte bei Probeneingang witterungsbedingt im Mittel nur 85 % Trockenmasse und damit eine Vielzahl nicht ohne Zusatzmaßnahmen lagerfähige Chargen. Die Energiedichte entspricht bei 13,9 MJ ME/kg dem mehrjährigen Durchschnitt. Mit 109 g lag das Rohprotein auch etwas unter dem Vorjahreswert und dem Tabellenrichtwert. Für Lysin wurden 3,1 g ermittelt.

Triticale wies erntefrisch ebenfalls nur Trockenmassen um 85 % und damit eine Reihe von Partien, die nur durch zusätzliche Maßnahmen sicher eingelagert werden konnten auf. Mit nur 96 g Rohprotein bleibt es bei dem niedrigen Vorjahreswert, wobei mit der Schwankungsbreite von 62 bis 126 g eigentlich eine Rationsberechnung ohne vorherige Futteranalyse kaum sinnvoll ist. Der abgeleitete Lysingehalt liegt bei 3,3 g und damit wie auch das Rohprotein unter dem Tabellenwert der DLG. Mit 13,8 MJ ME/kg ist der Energiegehalt weiterhin stabil und etwas über dem Richtwert.

Die Analytik der Futtererbsen als möglicher Proteinträger in Schweinerationen bestätigte die Problematik des Vorjahres. Im Mittel der untersuchten Betriebsherkünfte lag der Rohproteingehalt nur bei 190 g mit einer vorrangig sortenbedingten Spanne von 170 bis 210 g. Damit mussten im Mittel 30 g niedrigere Gehalte als die aktuellen DLG-Werte registriert werden. Der hier analysierte Lysingehalt lag bei 14,7g mit ebenfalls großer Spannweite.

Bei der hofeigenen Verwertung von Erbsen sollte sich deshalb wenigstens an der Sortenbewertung orientiert oder eine eingeschränkte Futteranalyse auf Trockenmasse und Rohprotein veranlasst werden, um die Futtererbsen sinnvoll in die Rationen einzubauen. Aus Sicht der futterhygienischen Qualität wiesen die normalerntigen Partien des Futtergetreides keine Probleme beim Gehalt an den Leitmykotoxinen Deoxynivalenol und Zearalenon auf.

Quelle: Dr. Arnd Heinze und Elke Herzog / TLL


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