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22.08.2014 | 08:43 | Ernte 2014 

Getreideernte in Baden-Württemberg bricht Rekorde

Stuttgart - Die Getreideernte 2014 ist gebietsweise abgeschlossen, in den baden-württembergischen Spätdruschgebieten laufen die Mähdrescher Mitte August aber noch.

Getreideernte Baden-Württemberg 2014
(c) proplanta
Das Statistische Landesamt beziffert in einer ersten Erntebilanz auf der Grundlage exakter Ertragsmessungen die diesjährige Getreideernte (ohne Körnermais) auf insgesamt 32,6 Millionen dt (Dezitonnen; 1 dt = 100 kg = 0,1 Tonnen). Damit wird das langjährige Mittel 2008/13 (30,3 Mill. dt) um beachtliche 7,4 Prozent, das Vorjahresergebnis von 30,9 Mill. dt um 5,5 Prozent übertroffen.

Vergleichbare Erntemengen wurden letztmals 2008 und 2009 bei allerdings deutlich größeren Anbauflächen (493.100 bzw. 483.500 ha) erzielt.

Hinter den aktuellen Erntezahlen steht mit 443.200 Hektar (ha) im Vergleich zum Vorjahr eine um 11.600 ha reduzierte Getreideanbaufläche (ohne Körnermais). Dabei musste Winterweizen (226.100 ha) ebenso Federn lassen wie Wintergerste (90.000 ha), die jeweils knapp 3 Prozent an Flächen einbüßten. Triticale wird nur noch auf 23.100 ha (-5,8 Prozent) angebaut. Sommergerste (64.000 ha; +1,0 Prozent) und Hafer (21.900; +3,3 Prozent) konnten dagegen leicht zulegen.

Die durchschnittliche Flächenleistung liegt im Landesdurchschnitt und im Mittel aller Getreidearten bei 73,6 dt/ha und übersteigt damit im Land erstmals die Marke von 70 dt/ha. Das Vorjahresergebnis (68,0 dt/ha) wird um 8,2 Prozent, das langjährige Mittel 2008/13 (65,3 dt/ha) sogar um 12,6 Prozent übertroffen. Dabei zeichnen sich vor allem die Wintergetreidearten gegenüber dem langjährigen Mittel mit hohen Zuwachsraten aus, allen voran Wintergerste (75,7 dt/ha) mit einem Plus von 20 Prozent.

Die Erträge von Winterweizen (80,5 dt/ha) und Triticale (73,1 dt/ha) übertreffen die langjährigen Durchschnitte um 12,4 bzw. 8,8 Prozent. Mit diesen Druschergebnissen setzen die Wintergetreidearten neue Rekordmarken im Land.

Unter den Sommergetreidearten schneidet die Sommergerste (60,0 dt/ha; +8,2 Prozent) vergleichsweise günstig ab, während der Hafer (47,6 dt/ha) mit den diesjährigen Vegetationsbedingungen seine Probleme hatte. Hafer übertraf zwar das vorjährige Ertragsniveau (45,2 dt/ha) um 5,3 Prozent, verfehlte aber das langjährige Mittel um knapp ein Zehntel.

Auffallend ist bei allen Getreidearten die starke Streuung der Einzelerträge. Nachdem noch nicht alle vorgesehenen Probeschnitte und Volldrusche ausgewertet werden konnten, sind die Ergebnisse allerdings noch mit Unsicherheiten behaftet und Veränderungen möglich.

Hinsichtlich der noch stehenden Getreidebestände  - vorzugsweise Winterweizen in den Höhenlagen der südlichen Landesteile -  wird die Ernte immer mehr zur Zitterpartie. Die Unterbrechungen infolge der Regenfälle erhöhen die Gefahr von Lager und Auswuchs. Manche der späterntigen Partien dürften kaum Futterqualität aufweisen, so dass dann nurmehr die Verwertung über Biogasanlagen bleibt.

Auch Winterraps im Höhenflug



Winterraps, die mit Abstand bedeutendste Ölfrucht im Land, hatte in den Jahren 2006 bis 2010 mit Spitzenerträgen im Bereich von 40 dt/ha geglänzt. Aufgrund erster Ergebnisse der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung beziffert sich der diesjährige Durchschnittsertrag von Winterraps im Land auf gut 47 dt/ha. Das Erntejahr 2014 steht damit auch bei Winterraps für einen neuen Rekordertrag im Südwesten.

Die Körnermaisbestände sind im Allgemeinen gut entwickelt, so dass im Landesmittel mit einer Flächenleistung von durchschnittlich etwa 105 dt/ha und damit etwa im Bereich des langjährigen Mittels gerechnet werden kann. Zum Vergleich: 2008 wurden in Baden-Württemberg erstmals ein durchschnittlicher Flächenertrag von über 105 dt/ha bei Körnermais erzielt. (StaLa-BW)
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